Das Ego und der Markt - was jeder Anleger über die wahren Marktteilnehmer wissen sollte...

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Liebe Freunde des Lebens und der Freiheit,

liebe Freunde der Liebe und des Glücks,

liebe Glücksritter,

an der Börse tummeln sich zur Zeit viele Neulinge, die zum ersten mal mit Aktien in Berührung kommen. Viele Börseninteressierte Anlegerkreise glauben tatsächlich, dass die Kurse an den Märkten immer noch von Menschen, deren Meinungen und Ansichten gemacht werden.

Diese Vorstellung war bis vor rund 12-15 Jahren auch gar nicht so falsch. Doch inzwischen läuft seit spätestens 2009 der Handel an den Märkten zunehmend automatisiert ab und der Gegenspieler des Privatanlegers am anderen Ende der Leitung an den Finanzmärkten ist oftmals nicht mehr ein Mensch, sondern eine herzlose, eiskalt berechnende Maschine, deren mathematischen Fähigkeiten bei weitem die Fähigkeiten der allermeisten Anleger um ein vielfaches übersteigt.

Dennoch liest man in einschlägigen Foren immer wieder Sätze wie;

Ich glaube die Martteilnehmer wollen zu tieferen Kursen kaufen... usw.

In solchen Aussagen trifft man dann heutzutage die falsch verbreitete Ansicht, dass Menschen als Kontrahenten am Markt in Erscheinung treten. Fakt ist, dass in manchen Werten inzwischen mehr als 60 Prozent des Umsatzes durch Algorechner und Server zustande kommt.

Jemand der Vermutungen über die emotionale Befindlichkeit und die Wahrnehmung anderer Marktteilnehmer anstellt, von denen er nicht einmal weiß, ob sie a. strategisch long oder short b. als institutionelle oder c. als private Kleinanleger agieren und in Erscheinung treten, geht dabei von falschen Voraussetzungen aus, so denn er glaubt, dass Menschen den überwiegenden Teil des Handels ausmachen würden.

In Wirklichkeit wird der größte Teil des Handels heutzutage automatisiert durch Server generiert. Dies gilt es für jeden der am Markt aktiv wird zur Kenntnis zu nehmen.

Überlegungen über vermeintliche Positionierungen oder Motivationen sind subjektive Erklärungsversuche des Egos, die sich nicht am Zeit-Preisverhalten des Marktes orientieren und sind somit am Markt niemals zielführend, weil der Anleger Kraft und Zeit auf Dinge verwendet, die man als Anleger nicht kennt und auch niemals kennen wird.

Denn das was die meisten Privatanleger als Marktteilnehmer bezeichnen sind oftmals in aller Regel automatisierte Programme, die mal als Käufer, dann wieder als Verkäufer auftreten, die Anleger aus ihren Positionen schütteln um dann innerhalb kürzester Zeit nachdem die Algos alles eingesammelt eingesammelt haben, den Markt drehen.

Der klassische Marktteilnehmer sieht heutzutage so aus:

Markteilnehmer Server jpeg.jpg

Server als globale Finanzplayer- sie sitzen in dunklen Geschossen abgeschirmt von dem Rest der Welt

Ich denke hier unterscheiden sich die Wahrnehmung vieler Anleger von der jener Marktakteure, die diese Algorechner als eiskalte Kontrahenten im Kampf um Performance am Markt dem Privatanleger als Kontrahenten und Gegenspieler entgegensetzen.

Sicherlich spielen menschliche Einflüsse noch eine Rolle, sie sind aber durch Server und High frequency Handel inzwischen weitestgehend entmenschlicht worden und folgen andere Logiken als die meisten Anleger glauben.

Denn die Algos rechnen in Bruchteilen von Sekunden aus, wie sie am Markt am einfachsten über welchen Weg die menschlichen Schwächen ausnützen können um daraus einen Vorteil - sprich einen Profit zu Lasten der Gegenpartei - zu schlagen.

Zu diesen Schwächen gehören menschliche Irrationalität wenn es nach unten geht oder wenn es nach einem sehr langen Aufwärtstrend zu Marktexzessen auf der Oberseite kommt.

Interessant ist, wie die Algos und Server sich am Markt positionieren. Mitunter lassen sich am Markt so denn Spuren finden, wenn Algos den Handel an sich gerissen haben.

Die Antwort des Privatanlegers auf den emotions- und seelenlosen Handel der automatisierten Handelssysteme kann ebenfalls nur ein eigenes automatisiertes Handelssystem sein, welches die Algos und Rechner der Großbanken und Institutionellen schlägt oder diesem zumindest ebenbürtig ist.

Da der Handel noch nicht komplett entmenschlicht wurde, spielen menschliche Einflüsse gleichwohl immer noch eine Rolle und sind mitunter entscheidend in Phasen wo der Markt nach einer Richtungsentscheidung sucht.

Gleichwohl wird dem Handel durch menschliche Marktakteure inzwischen von vielen Privatanlegern in aller Regel überbewertet, was wiederum zu falschen Schlussfolgerungen bei der eigenen Positionierung im Markt führen kann.

Daher sollte niemand der an der Börse aktiv wird, jemals vergessen, dass sein Gegenspieler am Markt mit hoher Wahrscheinlich einer dieser Server in irgendeinem Rechenzentrum eines Finanzinstitutes ist, wo früher einstmals 150 oder auch 200 Menschen noch die Kurse zum Kauf und Verkauf festlegten.

Nur mit dem Wissen ausgestattet, kann man als Anleger und Trader versuchen, den Markt zu verstehen und schlussendlich mit diesem Wissen ausgestattet auch erfolgreich zu traden.

Geratet also nicht in Schieflager, falls Euer Ego euch wieder erzählen will, dass am anderen Ende des Marktes ein Angsthase oder ein Glücksritter die Kurse machen würde.

Dies ist heutzutage inzwischen meist nicht mehr der Fall.

Die Wahrscheinlichkeit ist inzwischen sehr hoch, dass Euer Gegenspieler ein Server oder ein Algo ist, der versucht durch undurchsichtige Rechenoperationen einen jeden Anleger aufs Kreuz zu legen um aus euren emotionalen Verwerfungen Profit zu schlagen.

Wer erfolgreich an der Börse agieren will, sollte seine Emotionen gegen mathematische Fähigkeiten austauschen und die Gefühle für das Privatleben sich aufsparen - also für den Bereich wo sie schlussendlich hingehören.

Und sollten mal Gefühle wie Angst oder Euphorie aufkommen, dann ist es wichtig diese als solche zu registrieren und daraus für das eigene Handeln die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen, in dem man sie mit einem hoffentlich guten eigenen Handelssystem, dass eben keinen Gefühlen folgt, abgleicht.

In diesem Sinne - geratet nicht in Schieflage.

Peace & LOVE.

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Sehr wichtige Erkenntnis. Viele stecken zu viel Energie in Geschichten darüber wie etwas zustande kommt.

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Genau so ist es.
Markets are random.
Die Frage warum etwas passiert ist genauso sinnlos wie zu fragen, warum es regnet.

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Das Ego ist der größte Feind des Traders und des Anlegers.

Uwe Wagner, ehemals Deutsche Bank widmete diesem Abschnitt in seinem Buch "Traden wie ein Profi" vor mehr als 200 Jahren gefühlt die Hälfte seines Buches.

Das Ego beim Handeln weg zu lassen, die eigenen Emotionen nicht über das Handeln bestimmen zu lassen ist sicherlich der zentrale Schritt zum Börsenerfolg - neben dem Moneymanagement und einer due dilligence - wobei die Charttechnik gute Signale für das Timing eines Ein- bzw. Ausstiegs liefert - je nach dem in welchem Zeitfenster man agiert.

!BEER

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Als Anleger hat man in 100% der Fälle einen Algo als Gegenüber, schließlich gibt es praktisch keine menschlichen Market Maker mehr und die Broker schicken die Orders immer erst zu Liquidity Providern, weil die bessere Märkte bieten und auch noch dafür bezahlen. Natürlich laufen auch ständig Kaufs-und Verkaufsprogramme, die sich oft auch gegenseitig aufheben.
Markets are random. Dies galt schon immer und gilt auch noch heute.
84% der Day Trader gehen langfristig pleite, aber dies war auch schon immer so und gilt auch für Market Maker und Hedgefunds.
Den großen Vorteil, den man heute als Marktteilnehmer hat ist, dass es praktisch keine Gebühren mehr gibt und die Slippage Kosten durch die geringen bid/ask spreads auch vernachlässigbar sind.
Deshalb gilt:

Es war noch nie so einfach wie heute, aber es ist immer noch genauso schwierig wie früher.

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Das war vor 15 Jahren noch nicht so und vor 25 Jahren schon gar nicht.

Heute werden Kursmuster, die früher Wochen brauchten mitunter in wenigen Tagen manchmal sogar in wenigen Stunden bereits abgespult.

Die Schlagzahl an den Märkten hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten rasant erhöht. Dabei warten die Algos nicht mehr auf die Zeitfenster in einem einzelnen Zeitfraktal sondern setzen mitunter, wenn es sein muss, gleich ganze Signalketten innerhalb sehr kurzer Zeitabschnitte inzwischen um.

!BEER

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Die Volatilität ist über die Jahre aber immer weniger geworden.
Irgendwann 2018 hatten wir sogar einen VIX unter 10.
Seit Corona ist das wieder anders.

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Ich kauf griechische Staatsanleihen, da geht mich das alles nix an.

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Der war gut...

Onassis hätte seine ware Freude an Dir gehabt.

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