Das Klone Projekt ... 😎

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Die Medronho Ernte neigt sich dem Ende entgegen, beziehungsweise hat sie sich für mich schon seit geraumer Zeit erledigt.
Ein 120 Liter Fass ist voll und bringt dieses Jahr voraussichtlich etwa 20 Liter Edelbrand.
Was mich aber trotzdem noch einmal in die Berge trieb, um den besonderen Erdbeerbaum zu finden, das erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Vor etwa 10 Jahren wanderte Manuel mit seiner fünfköpfigen Familie nach Deutschland aus, auf der Suche nach einer besser bezahlten Arbeit und sie wurden in München fündig, wo er als Ingenieur eine Anstellung in der Autoindustrie fand.
Das verdiente Geld reichte um sich in der großen Stadt zu behaupten und um sich hier im Lauf der Jahre ein Haus zu bauen, denn der Aufenthalt bei den Teutonen sollte nicht für ewig sein.
Nun wollen sie zurück nach Portugal, was aber noch fehlt ist die Möglichkeit genug Geld zu verdienen, um die Familie ernähren zu können und so reichte Manuel ein Projekt ein, das es in sich hat.
Der gute Mann möchte mit europäischen Fördergeldern, eine gigantische Medronho Plantage anlegen und die geernteten Früchte auf professionellem Wege vertreiben.
Das Projekt wurde nach mehreren Anläufen genehmigt.

Um die Wahrscheinlichkeit einer ergiebigen Ernte zu erhöhen, greift der junge Landwirt zu ungewöhnlichen Maßnahmen.
Anstatt auf´s gerade Wohl irgendwelche Jungsträucher zu pflanzen, sucht er nach besonders ertragreichen Bäumen, die er klonen lassen will.
Hier komme ich ins Spiel.

Da ich aufgrund jahrelanger Exkursionen durch die Medronhohaine weiß, wo solche Bäume zu finden sind, Bäume die jedes Jahr große Beeren in rauen Mengen produzieren und das Herz eines jeden Sammlers höher schlagen lassen, wurde ich darum gebeten den frisch gebackenen Medronho Bauern dort hin zu führen, damit er ein paar Äste absägen kann, an deren Schnittstelle neue Triebe entstehen, welche er dann im Mai kappen will und in ein Labor schickt, in dem diese kleinen Auswüchse zu Setzlingen herangezogen werden, in denen das Erbgut des Mutterbaums sein Unwesen treibt und sie einmal genau so stark wie ihn werden lassen soll.
So machte sich eine kleine Truppe, zu der auch Betty die Ziege gehörte, auf den Weg.

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Pedro, der Besitzer des Landes, nahm den Freischneider mit um uns den Weg zu den besonderen Bäumen freizulegen was teilweise auch bitter nötig war, denn so manche Wege waren derart mit wilden Brombeeren zugewachsen, das es unmöglich gewesen wäre die begehrten Fruchtbäume unverletzt zu erreichen.
Betty gab ebenfalls alles und fraß sich durchs wilde Grün und wurde stets mit frischen Beeren belohnt.

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Jose der Biologe, untersuchte die von mir empfohlenen Bäume auf eventuelle Pilzkrankheiten und wenn er grünes Licht gab, griff Manuel zur Säge, kappte ein paar Äste und markierte den Baum zur besseren Wiedererkennung in ein paar Monaten, mit einem blauen Band.
Meine Aufgabe bestand lediglich darin die Mannschaft herumzuführen, kenne ich mich auf dem Land doch besser aus als sein Besitzer und die Ziege zu unterhalten.
Betty erwies sich als sympathischer Wandervogel, lief auf Wunsch Beifuß, kam wenn man ihren Namen rief und hatte einen Mordsspaß daran, mich manchmal von hinten mit ihren Hörnern anzutreiben, so das ich sie mehrfach an diesen packen musste, um zu zeigen wer der Chef ist.

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Nach etwa drei Stunden war das Werk vollbracht, genug Medronhobäume angesägt und was noch fehlte um den kleinen Ausflug einen gebürtigen Abschluss zu verleihen, hatte Pedro in seiner bescheidenen Hütte parat, das Endprodukt.
Bei ein paar Schnäpschen wurde noch etwas gefachsimpelt und ich versäumte es nicht mir für meinen Einsatz die Sammelrechte auf der in Zukunft entstehenden Medronho Plantage zu sichern, die von Manuel auch in limitierter Form ausgestellt wurden.
Na dann, da kann ja nichts mehr schief gehen. 😎

Danke fürs lesen und noch einen schönen Sonntag!
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FOTOS: @muelli



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10 comments
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Sorry, out of BEER, please retry later...

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BEER ist aus, aber veilleicht gibts noch Medronho-
!WINE
?¿

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Sehr interessant!

Liebe Grüße Michael

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!jeenger

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Your contribution was curated manually by @mima2606
Keep up the good work!

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Genau, und dann schön die guten alten Bäume dort schützen wo sie sind .

Klasse .

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