Offene Märkte zum Schutz der inneren Wettbewerbsordnung: Ein Plädoyer für unilateralen Freihandel

avatar

Das Liberale Institut aus Zürich hat ein neues Paper veröffentlicht, geschrieben von Stefan Kooths (deutscher Ökonom, seit November 2014 Leiter des Prognosezentrums im Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), lehrt Entrepreneurial Economics an der University of Applied Sciences Europe in Berlin und ist Vorsitzender der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft; https://kooths.de/):
https://www.libinst.ch/publikationen/LI-Paper-Kooths-Unilateraler-Freihandel.pdf

image.png

Zusammenfassung:

  • Die Wirtschaftspolitiken sind stark geprägt von einer neomerkantilistischen Sicht auf den Aussenhandel. Diese Doktrin schaut auf Länder, als seien es Unternehmen. Die Verkäufe an die übrige Welt (Exporte) bilden dabei die Erlöse (Geldzufluss), die Käufe in der übrigen Welt (Importe) gelten als Kosten (Geldabfluss). In Kombination mit dem falschen Nullsummenglauben gelangt man so oft zum Schluss, die Überschussländer würden auf Kosten des Auslands leben, während die übrige Welt über den Tisch gezogen wird. Dieses Missverständnis stellt ein Einfallstor für schädliche Staatsinterventionen dar.
  • Die Weltwirtschaft ist kein Nullsummenspiel und Freihandel für alle Beteiligten von Nutzen aufgrund komparativer Vorteile. Jedes Land hat solche komparativen Vorteile, sofern diese nicht durch übermässige Zölle und Abgaben zunichte gemacht werden, sodass sich komparative Kostenvorteile nicht mehr in absolute Preisvorteile übersetzen können.
  • Protektionisten schaden in erster Linie den Konsumenten: Kann jemand im Ausland Güter günstiger produzieren als Unternehmen im Inland, folgt daraus, dass die heimischen Ressourcen in anderen Produktionszweigen besser aufgehoben wären. Diesen fortlaufenden Strukturwandel durch politische Interventionen aufzuhalten bedeutet letztlich, Produktivitätsgewinne zu verschenken, die den Konsumenten zugutekämen.
  • Das Beharren auf Reziprozität erweist sich seit Längerem als Bremsklotz bei internationalen Freihandelsbemühungen. Es empfiehlt sich daher, den Freihandel auf unilateralem Weg voranzutreiben und Zölle ohne Rücksicht auf ein «Entgegenkommen» anderer Länder abzubauen. Dadurch erspart sich ein Land im Zeitalter von zunehmendem Protektionismus schädliche Interventionsspiralen und bewahrt sich die Vorteile der freien Marktwirtschaft.

Disclaimer: Der Text ist nicht von mir, sondern vom Liberalen Institut. Sobald das Liberale Institut (oder der Autor des Textes) einen Account bei Steem hat, sende ich die Rewards für diesen Post (grosszügig aufgerundet) zu dessen Account.



0
0
0.000
10 comments
avatar

Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...

Du hast ein kleines Upvote vom German-Steem-Bootcamp erhalten.

Du findest uns im Discord unter https://discord.gg/HVh2X9B

Aktueller Kurator ist @don-thomas

DONNERSTAGS findet bei uns ab 19 Uhr die Quasselstunde statt wo du nicht nur mit uns reden kannst - es werden auch tolle Preise verlost
Du möchtest keine Upvotes (mehr) von uns erhalten? Eine kurze Mittelung unter diesen Kommentar reicht.
Dem Upvote von uns folgt ein Trail der weitere Upvotes von unseren Unterstützern beinhaltet. Hier kannst du sehen wer diese sind und auch erfahren wie auch du uns und somit die deutschsprachige Community unterstützen kannst.
0
0
0.000
avatar

sowas müsste zur Pflichtlektüre für angehende Politiker werden, da stehen mehr logische und richtige Sachen darin als manche Wirtschaftspolitiker in ihrem ganzen Leben heraus finden.

Wenn gleich auch dieser Satz

Diese Doktrin schaut auf Länder, als seien es Unternehmen.

irgendwie nicht stimmt, denn Länder (Staaten) sind nichts anderes als Unternehmen (im besten Fall NPO) im Grunde genommen eine Holding mit einer Vielzahl von aktiven Beteiligungen und Töchtern, teilweise ist das sogar in den offiziellen Bezeichnungen ganz klar zu erkennen.

Dumm ist nur das die Lenker alle keinen Wirtschafts-Führerschein haben und daher mehr oder weniger ungeeignet sind für den Job.

Die Ergebnisse sprechen ja für sich, da ist keinerlei Struktur in Entscheidungen, keine Konstanz in der Absicht die Bilanz ausgeglichen zu halten. Ganz zu schweigen von der Bereitschaft eigene Firmenteile auf Effektivität zu überprüfen und eventuell sogar mal ein wenig Feinjustierung zu betreiben, was einfach wäre, wenn man es denn wollte!

Die Gehälter und Vorteile der Politik-Gaukler sollten auch mal auf den Prüfstand, genau wie eine persönliche Haftung für die verursachten Schäden (falls mal welche anfallen, aber so was gab es ja noch nie -Schäden, was ist das?- ) um es mit der Denke unserer Führungs-Elite zu sagen:

  • "es gibt viel zu erledigen, lassen wir es andere tun"
0
0
0.000
avatar

böse zungen behaupten, dass staaten nicht nur wie unternehmen geführt werden, sondern inzwischen welche sind. helmut schmidt hat dies beispielsweise einmal gesagt, wenn ich mich recht entsinne.
ob zölle immer böse sein müssen weiß ich nicht. meiner meinung nach wäre es für jeden staat aber auch für jeden ort am besten, wenn er autark wäre. diese abhängigkeiten bescheren nur probleme und wir sehen ja wo das treiben hin führt. ich bin auf jeden fall für regional und nachhaltig und dies sollte auch seinen preis haben dürfen und nicht mit schadstoffbelasteter billigware konkurieren müssen.

0
0
0.000
avatar

Congratulations @zuerich! You have completed the following achievement on the Steem blockchain and have been rewarded with new badge(s) :

You distributed more than 12000 upvotes. Your next target is to reach 13000 upvotes.

You can view your badges on your Steem Board and compare to others on the Steem Ranking
If you no longer want to receive notifications, reply to this comment with the word STOP

You can upvote this notification to help all Steem users. Learn how here!

0
0
0.000