Drucken Zentralbanken Geld?

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Liebe Steemitgemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,
Liebe Geldnutzer,
Liebe Geldkritiker,

fast täglich liest man hier auf Steemit, dass die Zentralbanken Geld drucken.
Auch in der Wirtschaftspresse liest man immer wieder, dass die Zentralbanken die Märkte mit Geld fluten.
Auch wird den Zentralbanken die Schuld dafür gegeben, dass die Zinsen so niedrig (zum Teil sogar negativ) sind.

Leider ist dies alles Unsinn.
Ich habe es schon oft gesagt und kann es nur immer wieder sagen, Zentralbanken erschaffen kein Geld.
Das Geld wechselt durch die Geschäfte der Zentralbank nur seine Form.
Das Geld muss schon vorher da sein bzw. vom privaten Bankensektor als Kredit erschaffen werden.

Wie kommen die Eurobanknoten in die Welt

Richtig ist, dass nur die EZB bzw. die nationalen Zentralbanken im Eurosystem Banknoten herausgeben können.
Diese gibt es aber nicht umsonst.

Schauen wir uns dazu einmal folgenden Fall an:

Eine Geschäftsbank braucht Bargeld (weil es die Bankkunden wünschen):
Wir nehmen an, es ist noch kein Geld im System.

Anmerkung: Die hier gezeigten Bilanzen sind stark vereinfacht. Es fehlt z.B. das Eigenkapital der Banken und die Zinsen lassen wir auch weg.

1. Geschäftsbankbilanz:
Geschäftsbankbilanz - vor Wertpapierkauf.001.jpeg

2. Zentralbankbilanz:
Zentralbankbilanz -Teil 1.001.jpeg

Bargeld gibt es bei der Zentralbank nur gegen Sicherheiten.
In der Regel müssen Staatsanleihen (zu DM Zeiten gingen auch private Wechsel mit bester Bonität) als Sicherheit hinterlegt werden und zwar mit Rückkaufverpflichtung.

Die Geschäftsbank muss sich also erst eine Staatsanleihe besorgen.
Dies macht man per Bilanzverlängerung.
Wir nehmen an, der Verkäufer der Staatsanleihe hat ein Konto bei der Geschäftsbank.

Geschäftsbankbilanz - Wertpapierkauf.001.jpeg

Die Geschäftsbank nimmt also das Wertpapier auf die Aktivseite und verbucht den Kaufbetrag auf dem Konto des Verkäufers.
Sie schuldet also dem Verkäufer den entsprechenden Betrag.
Darum taucht die Sichteinlage auf der Passivseite auf.
Es ist neues Geld entstanden, welches durch das Tilgungspotential des Schuldners gedeckt ist.
In diesem Fall besteht das Tilgungspotential des Schuldners (Staat) aus den zukünftigen Steuerzahlungen.

Nun verpfändet die Geschäftsbank die Staatsanleihe als Sicherheit bei der Zentralbank und verpflichtet sich dieses Wertpapier nach einer bestimmten Zeit wieder zurückzukaufen.
Sie erhält dafür Bargeld.
Der Bilanzposten Staatsanleihe wird nun durch das Bargeld ausgetauscht.

Geschäftsbankbilanz - Bargeld von der Zentralbank.001.jpeg

Schauen wir uns die Zentralbankbilanz an:
Zentralbankbilanz - Teil 2.001.jpeg

Die Zentralbank kauft also die Staatsanleihe mit frischen Banknoten an.
Die Staatsanleihe wird auf der Aktivseite verbucht, die umlaufenden Banknoten landen auf der Passivseite (Auf Euro lautende Banknoten sind Forderungen gegen die Zentralbank).

Wie man sehen kann, hat nicht die Zentralbank das neue Geld erschaffen, sondern die Geschäftsbank.
Die Zentralbank hat nur einen sogenannten asset swap durchgeführt (Staatsanleihe gegen Bargeld).

Wie kommt das neu geschaffene Geld wieder aus der Welt?

Ich habe schon oft gesagt, dass das Wichtigste in einem Kreditgeldsystem die Tilgung der Schulden ist, damit das neu geschaffene Geld auch wieder verschwindet.
Passiert dies nicht, bleibt Geld im System, dem keine entsprechenden Waren oder Dienstleistungen gegenüberstehen, was die Gefahr der Inflation mit sich bringt.

Nehmen wir an, der Kunde hebt sein ganzes Guthaben in bar ab.
Die Bankbilanz sieht nun wieder aus wie am Anfang.
Geschäftsbankbilanz - vor Wertpapierkauf.001.jpeg

Nun, das stimmt nicht ganz. Es besteht ja noch die Rückkaufverpflichtung gegenüber der Zentralbank.
Die Geschäftsbank muss also die Staatsanleihe wieder von der Zentralbank zurückkaufen und zwar mit Zentralbankgeld.
Dies hat sie nun aber nicht mehr, und da wir das Eigenkapital der Bank weggelassen haben, ist sie nun pleite.

Das Bargeld ist aber immer noch im System und wird ausgegeben.
Irgendwann landet es als Steuerzahlung beim Finanzamt.
Mit diesem Geld kann nun der Staat seine Anleihe bei Fälligkeit zurückzahlen.
Da die Staatsanleihe im Besitz der Zentralbank ist, landen die Banknoten wieder an ihrem Ursprung und verschwinden aus dem System.

Zentralbankbilanz -Teil 1.001.jpeg

Alle Guthaben und Schulden haben sich in Luft aufgelöst.

Bis bald.
Stephan Haller



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Danke für deinen Beitrag. Eine tolle Woche wünsch ich dir, vor allem wenig stress

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Diese Sicht der Dinge werde ich in 295 Jahren nicht wirklich verstehen:).
Macht nix:).
BGvB

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Ich denke eines der wichtigsten Stichworte, die es zu verstehen gilt, ist Tilgungspotential. Auch gut beschrieben mit dem Begriff Haftungsverschiebung. Jemand verspricht (oder wird dazu genötigt), etwas zu tun oder zu lassen, auf Grundlage seiner eigenen Aussichten und der Umstände, mit denen er konfrontiert wird. Und wenn er sich nicht dran hält, seinem "Versprechen" nach zu kommen, kommen erst Leute im Auftrag des Amtsgerichts - und wenn das nicht reicht auch die Polizei.

So gesehen erschaffen nicht nur Banken Zahlungsverpflichtungen und damit Geld, sondern auch andere Rechtsverdreher. Denn wenn dir ein Ticket an die Scheibe geklemmt wird oder du im Dunkel ohne Licht am Fahrrad erwischt wirst, wird Geld erschaffen, das du entweder zurückzahlst, es dir gepfändet oder erlassen wird, oder du es absitzt. Banken kennen sich in der Brache lediglich besser aus als Andere. Ob das nun eine Zentralbank ist oder nicht, welche Rolle spielt das?

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bravo, resteem. Also ist Geld im Sinne von Kreditgeld eine schlaue Haushaltsrechnung die für die Währung leider nicht ganz aufgeht. Denn aus Sicht der Merheit der Nutzer, der Bürger verliert das Geld an Kaufkraft, die Geschäftsbank sitzt auf Anleihen und dann? Dann passiert genau das was sich bei der Deutschenbank, Sparkasse, und anderen anbahnt -> sie kollabieren, was ist nun mit der Rückkaufverpflichtung? Ich denk mal das ist der Grund wesewegen wir immer wieder vergessen dass Geld eigentlich nicht einfach so gedruckt wird. Daher würde ich gern die Behauptung aufstellen dass es einfach so gedruckt wird, in dem Sinne als dass auf den Nutzer und die Währung keine Rücksicht genommen wird.

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So lange ordentlich getilgt wird, gibt es kein Problem.
Vorausgesetzt es passieren sinnvolle Dinge mit dem Geld (neue Produkte erschaffen und am Markt platzieren) gibt es auch keinen Kaufkraftverlust.
Das Problem ist wie so oft der Staat, der erstens meist Unsinn mit dem Geld macht und auch nicht zur Tilgung gezwungen werden kann. Die Schulden werden ja nur prolongiert oder im schlechtesten Fall wird immer weiter aufgeschuldet.
Man vergisst auch immer wieder, dass der größte Kreditposten der Nichtbanken die Lieferantenkredite sind.
Hierzu wird weder Geld in die Hand genommen (nur bei der Bezahlung) noch das Bankensystem bemüht.
Bis zur Euroeinführung war der Handelswechsel der größte Posten.
Kredite können aber auch ganz ohne Geld inflationär wirken.
Nehmen wir an ich leihe Dir Saatgut, damit Du Weizen anbauen kannst.
Du fährst eine Rekordernte ein und gibst mir das Saatgut zurück.
Da es jetzt viel mehr Weizen auf dem Markt gibt als vorher, sinkt der Wert meines Saatgutes.
Ich bin also relativ ärmer geworden.
Verstehst Du jetzt, warum es Zinsen gibt?

Folgendes ist auch für den @balte interessant:
Nehmen wir an, die Zentralbank hätte statt der Anleihen Gold gekauft.
Dieses Geld was hierfür erschaffen wurde verschwindet nicht mehr.
Wie wirkt sich das auf die Inflation aus?

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(Edited)

:), der reine Hobby und Feierabend-Ökonom ohne Plan antwortet natürlich:
Die Zentralbanken kaufen ja Gold, zumindest die Russen und Chinesen und ein paar andere.
Nachdem nichts getilgt wird in ZB-System heutiger Prägung verschwindet das "Geld" (das für mich keines ist) ja auch nicht.
Die Gesamtinflation (Konsumpreis- + Assetinflation + ggf. Umlaufgeschwindigkeit) bezeugt dies ja, oder?
Gold 2000 US Dollar? bald denke ich.
Silber 50-80 Us Dollar? bald denke ich.
Immopreise München: zum Glück hab ich ne kleine Wohnung da.
Aktien: solange es nun weiter QE xxx.0 gibt, gehts auch hoch, b.a.w.
"Everything bubble" halt.
Gearscht?? Der Sparer, Rentenempfänger, Riesterer, LV-Gläubige, Fiat-Hodler, et al.

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Umlaufgeschwindikeit ist auch so ein Mythos, den ich noch einmal aufklären muss.
Es läuft so gut wie gar nichts um, sondern es ist ein ständiges Werden und Vergehen.
Auch beim Bargeld.
Die Sparer, Rentner usw. sind deshalb gearscht, weil es kaum noch Neuverschuldung gibt bei uns. Wenn die Geldmenge kaum noch wächst müssen die Zinsen fallen.
Mit QE hat das gar nichts zu tun, weil hier ja kein neues Geld entsteht.
Außerdem sind die Aktienmärkte nach der Beendigung von QE in den USA genauso weiter gestiegen.
Das mit den hohen Gold und Silberpreisen hört man nun seit 10 Jahren, nur es tut sich nichts. Diejenigen, die das erzählen werden meist dafür bezahlt (Polleit).
Ich kenn das ja alles. Ich war ja auch einmal Edelmetallberater.

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Die Sparer, Rentner usw. sind deshalb gearscht, weil es kaum noch Neuverschuldung gibt bei uns.

na Klasse, die ausbleibende Neuverschuldung gibt es weil die Banken immer höhere Kreditsicherheiten fordern von den Unternehmern die diese gar nicht bereitstellen können haften sie ja schon mit Haus und Hof und Firma und Pensionsansprüchen.
Und nein du brauchst mir nicht erklären das es ja auf Haftungsbegrenzte Gesellschaftsformen gibt, die helfen nix wenn die Bank nur Sicherheitsabreden von A-Z akzeptiert, wo zusätzlich zum Haftungskapital alles mit einfließt und im Zweifel die Ehefrau auch noch mit unterschreiben muss und dann im Zweifelsfall ebenfalls später mittellos ist nicht nur der Unternehmer.
Banken sind nach wie vor räuberische Gesellen die mehrheitlich nur ihr eigenes Wohl im Blick haben, der Kreditnehmer ist Mittel zum Zweck.

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Banken sind nach wie vor räuberische Gesellen die mehrheitlich nur ihr eigenes Wohl im Blick haben, der Kreditnehmer ist Mittel zum Zweck.

Banken sind wie jedes andere Unternehmen auch gewinnorientiert.
Da sie mittlerweile sehr risikoscheu sind, vergeben sie sehr ungern Kredite an Firmen.
Was glaubst Du warum große Unternehmen selbst Anleihen begeben?
Ganz einfach, weil sie von den Banken keinen Kredit geben.
Dies gilt sogar für Firmen wie BMW.

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Na das ist mir schon klar ich kenne das ja schon ein paar Jahre, und das es Unternehmen sind ist auch klar, aber BMW und die großen Konzerne sind nicht der Maßstab den ich angesprochen hatte die finden immer irgendwelche Leute die bereit sind denen Geld zu geben, aber die kleinen Selbständigen und die Mittelständler kriegen nix und die bräuchten es , ich habe viele aus unmöglichen Situationen mit ihren Hausbanken befreit kurz bevor es zu spät war, manchmal war es aber auch schon zu spät und diese Situation spitzt sich weiter zu.
Die meisten von denen kommen nie wieder richtig auf die Füße da spielen sich fürchterliche Tragödien in Familien ab weil sie sich blind auf die Bank und den mit der Bank befreundeten/verbandelten StB/WP gehört haben und brav jeden Zettel unterschrieben haben den die hingehalten haben.
Banken haben eine Funktion Geld zu verteilen gegen einen Risikozuschlag, aber Sicherheiten in Höhe von mehr als dem 2fachen der Darlehensummen sind nicht nur moralisch verwerflich sie sind im besten Falle halblegal wenn sie freiwillig gestellt werden, was in mehr als 80% der Fälle nicht so war (und das sind viele).
Das witzigste ist wenn hinterher die schöne Familienvilla plötzlich nach der Zwangsmassnahme der Bank zum wohle der Kreditvereinbarung dem Bankvorstand, Bankfilialleiter oder dem StB/WP gehört zu einem unschlagbaren Preis finanziert von der selben Bank zu Konditionen die selbst der Kunde als er noch gut dastand so nicht bekommen hätte.

Ein Geschäft muss nicht zu 200% abgesichert sein, und dann auch noch horrende Zinsen kosten die im Wucherbereich per Gesetzesdefinition befindlich sind, wo in der freien Wirtschaft gibt es sonst sowas außer bei der Bank und dem Staat ?

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Banken haben noch nie gerne kleine Firmen finanziert.
Vor allem nicht GmbHs.
Nicht umsonst war bis zur Euroeinführung der Handelswechsel das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Heute geht das nicht mehr, weil die Bundesbank diese Wechsel nicht mehr ankaufen darf.
Heute hat diese Rolle der Lieferantenkredit übernommen.

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Angenommen es gibt 10 Euro und nicht mehr. Dies hat die Bank.
Die Bank verleiht die 10,--€

Sie will aber 11 Euro zurück haben.

Wo bitte kommt der 1 Euro her wenn es nur 10 gab?

Und somit nimmt das Verbrechen Geld seinen Lauf.

Und ich sage Euch, die größten Verbrecher dieser Welt sind die Banken.

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Das mit den angeblich fehlendem Geld für die Zinsen habe ich hier schon aufgeklärt:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/zinsen-gibt-es-wirklich-zu-wenig-geld-um-sie-zu-bezahlen

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Habe ich leider nicht gelesen.

Aber für mich fängt doch da schon das Dilemma an.

Liebe Grüße
Peter

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Sehr fein, ein paar wichtige Grundlagen
!invest_vote

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Irgendwie hab ich es zur Hälfte verstanden. Also ist das Geld das im Umlauf bleibt die Verpflichtung die Staatsanleihen zurück zu Kaufen?

Mhmm ich Frage mich wie das ganze aussehen würde wenn sich ein geldsystem wie Bitcoin durchsetzen würde? Also die Zufuhr neunen Geldes/bitcoin in 100 Jahren bei 0 liegt.

Kann dann nur noch das verliehen werden was da ist.

Kann das überhaupt funktionieren?

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Also ist das Geld das im Umlauf bleibt die Verpflichtung die Staatsanleihen zurück zu Kaufen?

Das nennt man Repovereinbarung.
Das Bargeld das Du in Händen hältst ist eine Forderung an die Zentralbank, das Geld auf deinem Konto ist eine Forderung an die Geschäftsbank.

Ein Geldsystem mit Bitcoin macht keinen Sinn.
Das Wesen des Geldes ist ein Gut-/Schuldschein zu sein (Vorne Gulden, hinten Schulden).
Es ist also ein Vertrag zwischen Schuldner und Krediteur, welches als Platzhalter in einem Tauschgeschäft dient, in dem eine Seite nicht liefern kann oder will.
Geld trägt also eine Zeitkomponente in sich (spätere Lieferung eines Gutes).
Bitcoin fehlt diese Eigenschaft.

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"Ich habe es schon oft gesagt und kann es nur immer wieder sagen, Zentralbanken erschaffen kein Geld.
Das Geld wechselt durch die Geschäfte der Zentralbank nur seine Form."

  • Der Mensch stirbt nicht, er wechselt nur seine Form.

"Ein Geldsystem mit Bitcoin macht keinen Sinn."

  • Bin gespannt, wie Du in 20 Jahren (so es dann Steem noch gibt) erklärst, warum das Bitcoin-Geldsystem trotzdem funktioniert :-)

"Das Wesen des Geldes ist ein Gut-/Schuldschein zu sein (Vorne Gulden, hinten Schulden).
Es ist also ein Vertrag zwischen Schuldner und Krediteur"

  • Bitcoin ist - im Gegensatz zum Euro - eben kein Schuldschein und auch kein Vertrag, sondern ein Asset, das aufgrund seiner Eigenschaften hervorragend die Geldfunktion übernehmen kann.
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Anstatt einer Antwort habe ich gleich einen neuen Artikel geschrieben.

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Aber ich will die alte Diskussion nicht nochmal aufwärmen ;-)

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Ok ich danke Dir ich glaub jetzt verstanden zu haben was Geld ist...

Also ist es doch sehr gut das BITCOIN die Eigenschaft von Geld fehlt!?

Bitcoin und GOLD sind also nach meinem Verständnis kein Geld sondern Tauschmittel.

Ich muss Dank bitcoin oder Gold nicht mehr eine Ziege gegen ein Kuh tauschen. Ich kann also die Ziege gegen Bitcoin tauschen und irgendwann ein Auto oder nen Pferd oder Kuh mit Bitcoin tauschen.

Geld hat also keinen Wert. Weil es das Versprechen geben muss die Staatsanleihen zurück zu Kaufen.
Bitcoin und GOLD haben irgendwann einen wert wenn es die Leute als Tauschmittel akzeptieren das eine gewisse Anzahl den Wert einer Ziege hat.

Das gute ab bitcoin und gold ist also ich brauche dem Staat nichts versprechen?

Oder hab ich da einen Denkfehler?

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Geld hat also keinen Wert. Weil es das Versprechen geben muss die Staatsanleihen zurück zu Kaufen.

Dies bezieht sich nur auf die verschwindend kleine Menge an Bargeld.
Das mit dem Zurückkaufen wird in der Regel vereinbart, ist aber kein Muss.
Die Bank will ja selbst möglichst schnell die Staatsanleihen zurückkaufen (Zinserträge). Sie kassiert zwar auch die Zinsen, wenn die Staatsanleihen bei der EZB liegen, aber sie muss eine Leihgebühr für das Bargeld zahlen.

Vielleicht hilft mein neuester Artikel weiter:
https://steemit.com/deutsch/@stehaller/der-sinn-des-geldes-und-der-zins

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Staatsanleihe gegen Bargeld als asset-swap zu bezeichnen beweist in meinen Augen in erster Linie, dass die Jungs Humor haben.

Ob Du den Durchblick hast oder einfach einen an der Klatsche, kann ich nicht beurteilen, da ich von diesen Dingen nix verstehe.

Da Du allem Anschein nach mehr Ahnung hast als ich, aber anderen Leuten widersprichst, die ebenfalls mehr Ahnung haben als ich, bleibt mir wohl nix anderes übrig, als abzuwinken und meinem Bauchgefühl zu folgen.

Und das hat ne ganz altbackene Asset-Definition.

:-)

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Also einen an der Klatsche, das stimmt definitiv. Sagt zumindest meine Frau.
Staatsanleihen als asset zu bezeichnen, sehe ich natürlich kritisch. Aber der Anteil des Bargeldes bzw. Zentralbankgeldes geht sowieso immer weiter gegen Null. Deshalb spielt das keine große Rolle.
Aber der große Schuldner, der niemals tilgt, ist der Hauptverantwortliche für den Kaufkraftverfall.
In einem freien Markt gäbe es keine Zentralbank und die Banken könnten selbst Noten herausgeben. Sie hätten zwar den gleichen Nennwert und das gleiche Wertmaß, würden aber, wenn Zweifel an der Bonität bestehen von anderen Banken nicht unbedingt zum Nennwert angekauft werden. Wie das früher auch bei Wechseln der Fall war.
In Frankreich war es z.B. zur Zeit der Könige fast immer der Fall, dass das Staatsgeld viel niedriger bewertet wurde als das private Geld. Trotz des gleichen Nennwertes.

Posted using Partiko iOS

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Ich denke, wir sind uns einig, dass wir ganz schlecht dastehen, wenn die Attribute, die unsere Frauen uns zuschreiben, auch nur zu 10% der Wahrheit entsprechen sollten.

Bargeld ist für mich übrigens auch kein Asset. Von daher würde ich den sog. asset-swap als trash-swap bezeichnen.

Mathe bin ich im vierten Schuljahr stehen geblieben und den Rest hab ich auch nie richtig auf die Reihe bekommen. Damit stehe ich zwar besser da als die meisten anderen, aber für komplizierte Zusammenhänge ökonomischer Art steh ich nicht zur Verfügung.

Meine 10 Gebote der Ökonomie sind die Zusammenfassung dessen, was meine Oma nach zwei Kriegen gelernt hat. Hört sich reichlich blasiert an, aber mich weht manchmal der fürchterliche Verdacht an, dass ich damit die meisten Ökonomen um Längen schlage.

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Mathe bin ich im vierten Schuljahr stehen geblieben und den Rest hab ich auch nie richtig auf die Reihe bekommen. Damit stehe ich zwar besser da als die meisten anderen, aber für komplizierte Zusammenhänge ökonomischer Art steh ich nicht zur Verfügung.

Das reicht auf jeden Fall um Finanzminister oder Zentralbankpräsident zu werden. Von denen verstehen die meisten auch nichts vom Geld.
Ich erinnere nur an die Aussage von Schäuble (sinngemäß):

„Die einen haben Geld und die anderen brauchen Geld. Um die beiden zusammenzubringen, dafür braucht es Banken.“

Bargeld ...

Man könnte es auch Schuldderivat nennen : )

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Schuldderivat mit Sicherheit.

Aber wenigstens eines, das Du unter normalen Umständen mit welchen Einschränkungen auch immer unmittelbar als Zahlungsmittel verwenden kannst, wenn es in Deinem Besitz ist.

Wer mal paar Tage in der echten Welt unterwegs war, wird mir zustimmen, dass das durchaus mehr sein kann als die Abstraktionsstufe obendrauf, den Anspruch auf den Anspruch.

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Anstatt einer Antwort habe ich gleich einen neuen Artikel geschrieben.
Die Ehefrau kommt auch vor.

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Staatsanleihen als asset zu bezeichnen, sehe ich natürlich kritisch.

der beste Satz überhaupt!!!!!!!!!! Der Zusammenbruch der ehemaligen UDSSR zeigt es überdeutlich, was Staatsanleihen (asset) für Bonität ausweisen. Griechenland ist das nächste bezeichnende Beispiel. Und viele werden folgen.

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Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...

Du hast ein kleines Upvote vom German-Steem-Bootcamp erhalten.

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Aktueller Kurator ist @don-thomas

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Hier wird ein wichtiges Problem jedoch unter den Teppich gekehrt - und das ist die Bonitätsprüfung!

Es ist neues Geld entstanden, welches durch das Tilgungspotential des Schuldners gedeckt ist.

Genau da liegt der Haken bei den Ankäufen der Staatsanleihen durch die EZB. Das Tilgungspotential der Schulder ist nunmal nicht gegeben - ansonsten würden die Banken diese Anleihen nicht bei der EZB gegen eine Barreserve eintauschen.

Der Rückkauf kann später dann zu einem Bruchteil des Nominalwertes erfolgen, wenn das System sich selbst zerlegt hat.

Die Arbitrage steckt die Bank ein und ist dabei fein aus dem Schneider. Den Verlust trägt der Bürger der per Zwang an einem mafiösen Käsesystem beteiligt wurde.

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Das Tilgungspotential der Schulder ist nunmal nicht gegeben - ansonsten würden die Banken diese Anleihen nicht bei der EZB gegen eine Barreserve eintauschen.

Die Banken besorgen sich niemals zum Spaß Bargeld. Bargeld ist teuer. Sie besorgen sich es nur wenn sie unbedingt müssen.

Der Rückkauf kann später dann zu einem Bruchteil des Nominalwertes erfolgen, wenn das System sich selbst zerlegt hat.

Nein. Der Ankauf und Rückkauf erfolgt immer zum Nominalwert.
Daran verdient keiner etwas. Auch die Zinszahlungen für die Anleihe bekommt weiterhin die Bank.

Die Arbitrage steckt die Bank ein und ist dabei fein aus dem Schneider. Den Verlust trägt der Bürger der per Zwang an einem mafiösen Käsesystem beteiligt wurde.

Keine Arbitragemöglichkeit, da Ankauf und Rückkauf zum Nominalwert.

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Also haben die Banken weiterhin Zahlungsschwierigkeiten und dies in einem erheblichen Umfang.

Die Kunden wollen offenbar Bargeld, dass die Banken freilich nicht haben...

Eigentlich sagt das alles über den Zustand des Bankensystems aus.

Wo kein Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der Banken mehr besteht, endet der Geldkreislauf.

Die Banken stehen tiefrot in der Kreide bei den Kunden und können Bargeld nur noch zur Verfügung stellen, in dem die EZB ihnen dies gibt.

In der Summe sind die Banken somit schlecht geführt - zumindest einige unter diesen. Zentralismus führt halt auch hier zu ineffizienten Systemen...

Ich glaub nicht, dass die Banken den Rückkauf zum Nominalwert tätigen werden - da werden die Sozialisten noch einen Weg finden, dies zu Lasten der Bürger und Sparer und zu Gunsten der Schuldner in diesem Fall er Banken zu drehen...

Schulden werden sozialisiert und Gewinne privatisiert - das ist bei diesem Hütchenspiel der Zentralbanken / Banken nicht anders.

Muss aber auch niemand am Ende verstehen - denn der Sozialismus - und damit auch der Geldsozialismus schaffen sich über kurz oder lang selber ab.

!COFFEEA

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Die Banken stehen tiefrot in der Kreide bei den Kunden und können Bargeld nur noch zur Verfügung stellen, in dem die EZB ihnen dies gibt.

Die Tatsache, dass es überhaupt Zentralbankgeld gibt und der Staat nur dieses als Begleichung der Steuerschuld annimmt macht das System instabil.
Als Einzelner zahle ich meine Steuern zwar in Buchgeld, aber die Bank muss dann Zentralbankgeld herausrücken.
Wobei man sich auch an den Geldmarkt wenden kann, um an Zentralbankgeld zu kommen. Als die Deutsche Bank noch gut geführt war, musste sie jahrzehntelang nicht auf die Zentralbank zurückgreifen. Sie konnte sich immer die nötige Menge an Zentralbankgeld von anderen Banken besorgen (Interbankenmarkt).
Momentan haben wir sogar den Zustand, dass die Banken viel zu hohe Reserven haben.

In einem freien Markt könnte die Bank selbst Banknoten herausgeben und bei Zweifel an der Solidität der Bank würden diese Noten von anderen Banken nur mit dem entsprechenden Abschlag angekauft werden.

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Nicht nur die Bank könnte in einem freien Markt Banknoten herausgeben, sondern ebenso jeder andere Marktteilnehmer, so denn der Markt entsprechende Bedürfnisse nach gutem Geld äussert.

Beste Grüße und vielen Dank für die Nachhilfe in Sachen Geldtheorie...

!COFFEEA

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Die Nichtbanken erschaffen bereits Privatgeld in nicht geringem Umfang bzw. haben es getan.
So war bis zur Einführung des Euros der Handelswechsel das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Screen Shot 2019-11-21 at 7.45.56 PM.png

Der Handelswechsel über drei Monate Laufzeit ist das Rückgrat des Geschäftsverkehrs in Westdeutschland. Mit ihm bezahlt der Gastwirt seine Bierrechnung, der Schuster sein Leder und der Fabrikant seine Rohstoffe. Mit der Unterschrift des
Wechsels verspricht der Schuldner, die vermerkte Summe nach spätestens drei Monaten in bar demjenigen zu bezahlen, der den Wechsel gerade besitzt. Nach drei Monaten nämlich hat er üblicherweise die aus dem eingekauften Rohstoff angefertigten Waren verkauft und wieder Bargeld eingenommen. Täglich werden im Bundesgebiet Rechnungen über Hunderte von Millionen Mark auf diese Weise bezahlt.
Weil nun der mit einem Wechselpapier bezahlte Lieferant in der Regel wiederum selbst Geld braucht, reicht er den Wechsel seiner Geschäftsbank ein. Diese gibt ihm dafür bares Geld, zieht allerdings für die drei Monate, die es dauert, bis der Schuldner die Wechselsumme bezahlt, die Zinsen ab. Und dieser von der Wechselsumme vorweg abgezogene Zins heißt Diskont. Auch die Geschäftsbank verfügt nun nicht über unbegrenzte Mittel. Sie gibt deshalb die von ihrer Kundschaft eingereichten Wechsel täglich bündelweise an die Landeszentralbanken Wilhelm Vockes, die nun
ihrerseits den Geschäftsbanken Geld für die Wechselpapiere auszahlen. Wiederum unter Abzug des Diskonts für die neunzig Tage Laufzeit
.

Quelle

Leider darf die Bundesbank im Eurosystem keine Handelswechsel mehr annehmen.

Heutzutage nimmt der Lieferantenkredit diese Stellung ein:

Lieferanten- und Kundenkredite sind in Deutschland neben Konzernverbindlichkeiten die wichtigste Quelle der Fremdfinanzierung von Nichtbanken. Bezogen auf die kurzfristigen Fremdmittel nehmen sie sogar die Spitzenposition in der Finanzierungshierarchie ein. Handelskredite[5] sind der Deutschen Bundesbank zufolge mit 345,2 Milliarden € im Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2009 neben den konzerninternen Krediten (399,4 Milliarden €) die zweitwichtigste – und in kurzfristiger Hinsicht sogar die wichtigste – Fremdfinanzierungsquelle der Nichtbanken in Deutschland.

Quelle

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