Der Sinn des Geldes und der Zins

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Liebe Steemitgemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,
Liebe Schuldner,
Liebe Gläubiger,

unter meinem letzten Artikel wurde wieder viel diskutiert.
Anstatt allen zu antworten, schreibe ich gleich einen neuen Artikel.

Am besten versteht man das Wesen des Geldes, wenn man das Geld ganz einfach vergisst.

Schauen wir uns das Ganze an einem Beispiel an.

Der Biertausch


Quelle

1. Fall:
Jemand hat zehn Flaschen Helles, welches er selbst gebraut hat.
Er trinkt aber lieber Weißbier.
Er findet einen Weißbierbrauer, der zufällig zehn Flaschen Weißbier hat, aber viel lieber Helles trinkt.
Sie tauschen nun 10 Flaschen Helles gegen 10 Flaschen Weißbier.

Wir sehen hier das Wesen einer Tauschwirtschaft.
In Summe wurde kein Gewinn erwirtschaftet, es war kein Geld notwendig, Zins ist auch keiner aufgetaucht.

2. Fall:
Der Bierbrauer, der immer Helles braut, hat gerade kein Helles auf Lager, aber furchtbaren Durst auf Weißbier.
Der Weißbierbrauer hat 10 Flaschen Weißbier vorrätig.
Für Helles hat er gerade keine Verwendung, da ihm seine Frau für drei Monate Alkoholverbot erteilt hat.
Man einigt sich auf den üblichen Tarif.
Zehn Flaschen Weißbier gegen 10 Flaschen Helles, allerdings wird das Helle erst in drei Monaten geliefert.
Das Weißbier wird sofort übergeben.
Der Weißbierbrauer erhält einen Schuldschein über 10 Flaschen Helles.
Nach der Lieferung von 10 Flaschen Hellem in drei Monaten, wird der Schuldschein an den Aussteller übergeben, der ihn dann vernichtet.
Wie wir sehen, ist auch hier wieder kein Gewinn entstanden und es ist auch kein Zins ins Spiel gekommen. Es ist lediglich eine Forderung entstanden.

3. Fall:
Wir setzen wieder beim zweiten Fall an.
Das Weißbier wurde übergeben. Der Schuldschein über die Lieferung von zehn Flaschen Hellem in drei Monaten befindet sich in den Händen des Weißbierbrauers.
Da der Weißbierbrauer Helles höher bewertet, als seine Frau, die ihm für drei Monate Alkoholverbot erteilt hat, schmeißt er sie raus und macht sich auf die Suche nach jemanden, der ihm Helles verkauft.
Er findet jemanden der neun Flaschen Helles besitzt, die er selbst gerne trinken würde.
Aber er kommt mit ihm ins Geschäft:
Die neun Flaschen Helles gegen den Schuldschein (der hiermit zum Wechsel wird).
Der eine kann nun sein Bier sofort trinken und muss nicht drei Monate warten.
Der andere kann sich mit dem Wechsel in drei Monaten zehn Flaschen Helles abholen.

Wie wir sehen ist in diesem Fall ein Schuldschein zu Geld geworden, mit der man bezahlen kann.
Zum Schluss muss der Schuldschein wieder beim Aussteller landen, damit er korrekt vernichtet werden kann. Dies geschieht, wenn sich der Besitzer des Wechsels seine zehn Flaschen Bier abholt.
Zusätzlich ist der Zins ins Spiel gekommen, als der Lieferant der neun Flaschen Bier den Wechsel in Zahlung genommen und diskontiert hat.
Für seine Wartezeit hat er eine Prämie von einer Flasche Bier bekommen (Zins).
Der Schuldner hatte auch keine Probleme den Zins zu bezahlen (was sagen nun die Zinskritiker?).

Geld entsteht also immer dann, wenn jemand eine Ware oder Dienstleistung nicht sofort liefern kann, die Gegenleistung aber sofort erhält (=Kredit) und ein dritter, der mit dem ursprünglichen Geschäft nichts zu tun hat, diese dokumentierte Forderung als Bezahlung für eine Ware oder Dienstleistung annimmt.
Geld trägt also immer eine Schuldkomponente in sich, ganz egal aus welchem Material es besteht oder welche Form es annimmt.

Wie ihr gesehen habt, braucht es dazu weder Banken, noch Zentralbanken.
Die Kaufleute im Mittelalter und in der Neuzeit haben sich auch immer nur gegenseitig Kredit gewährt.
Bei den großen Messen, die regelmäßig stattfanden, hat man sich dann zusammengesetzt und die Bücher glatt gestellt oder die Schulden prolongiert.

Das Sikoba Project versucht nun genau dieses System mittels Blockchain zu etablieren.
Ich hoffe, sie sind damit erfolgreich.

Bis bald und trinkt nicht zu viel Bier.
Stephan Haller



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Guten Tag,

Mein Name ist GermanBot und du hast von mir ein Upvote erhalten. Als UpvoteBot möchte ich dich und dein sehr schönen Beitrag unterstützen. Jeden Tag erscheint ein Voting Report um 19 Uhr, in dem dein Beitrag mit aufgelistet wird. In dem Voting Report kannst du auch vieles von mir erfahren, auch werden meine Unterstützer mit erwähnt. Schau mal bei mir vorbei, hier die Votings Reports. Mach weiter so, denn ich schaue öfter bei dir vorbei. Doch leider wird das Projekt durch Cyber-Mobbing in Gefahr gebracht, mehr kannst du hier erfahren

Euer GermanBot

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Du hast ein kleines Upvote von unserem Curation – Support – Reblog Account erhalten. Dieser wurde per Hand erteilt und nicht von einem Bot.
Du findest uns im Discord unter https://discord.gg/Uee9wDB

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Da bekam ich als " Finanz Experte " aber große Augen.

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Wie ( verhältnismäßig ) einfach man doch die Dinge erklären kann, wenn !BEER im Spiel ist. 😎🍻

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Es fehlt der 4. Fall (der in einer entwickelten Ökonomie mit mehr als 2 Gütern der Standardfall sein sollte):

  • Der Weissbierbrauer erfährt, dass es Nachfrage nach seinem Weissbier gibt und hat selbst Alkoholverbot, d.h. weder Bedarf für Weissbier noch für Helles.
  • Am Markt gibt es eine Währung (Der Währungsmarkt ist ein "The winner takes it all"-Markt) von total 21 Millionen Bitcoins.
  • Die potentiellen Weissbierkäufer ordnen ihre Kaufpräferenzen ordinal und entscheiden z.B.: am wichtigsten ist mir meine Wohnung (Miete), dann Brot, dann Wasser, dann Fleisch, dann kommt Weissbier. Der Käufer hat ein monatliches Budget von 1000 Satoshis. Dann überlegt er, wie viele von diesen Satoshis er für Miete, Brot, Wasser und Fleisch braucht und wie viel er bereit ist für Weissbier auszugeben.
  • Wenn der Betrag, den der potentielle Käufer für 1 Flasche Weissbier auszugeben bereit ist, hoch genug für den Weissbierbrauer ist (d.h. mindestens dessen Kosten deckt und zu den besten 10 Kaufgeboten gehört), dann wird z.B. 1 Flasche Weissbier gegen 5 Satoshi getauscht.
  • Der Weissbierbrauer hat dann 5 Satoshi. Diese 5 Satoshi sind ein Wertspeicher für ihn, da es in einem entwickelten Währungsmarkt mit endlichem Angebot (21 Mio.) keinen Grund für Wertverlust gibt. Er kann diese 5 Satoshi horten und seinen Enkeln vermachen. Er kann nach dem Deal zum Imbiss um die Ecke gehen und für die 5 Satoshi eine Currywurst rot-weiss mit Pommes kaufen. D.h. anders ausgedrückt entweder er spart die Satoshi oder (!) er konsumiert sie.
  • Genau das ist die Funktion von Geld. Das hat mit Schulden überhaupt nichts zu tun.

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Du begehst den gleichen Fehler oder drückst Dich um die gleiche Frage, wie schon so viele Ökonomen vor Dir:
Woher kommt das erste Gold oder die erste BTC?

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Das ist irrelevant für den von mir beschriebenen Fall.
Eine Person ist bereit, eigene Arbeitskraft aufzuwenden um Gold oder Bitcoin zu finden/"herzustellen" - genauso wie der Weissbierbrauer seine Arbeitskraft zur Produktion von Weissbier einsetzt.

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Wie wird das Bierbrauen vorfinanziert? Wir wird die Hopfenproduktion vorfinanziert? Wie wird die Goldproduktion vorfinanziert? Wie wird das Bitcoinmining vorfinanziert? Wie wird die Computerproduktion vorfinanziert?
Dies ist die entscheidende Frage, um die sich auch fast alle Ökonomen gedrückt haben. Man kann nicht einfach so tun, als wäre Gold, BTC, Geld einfach da.

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All das muss nicht vorfinanziert werden.

  • Ein einzelner Mensch ist in der Lage eine kleine Menge Bier komplett selbst zu bewerkstelligen - OHNE den Einsatz von Geld oder Kredit. Das mag nicht unbedingt sinnvoll oder effizient sein, aber das ist möglich.
  • Das Gleiche gilt für den Gewinn von Gold.
  • Hinsichtlich BTC ist vorstellbar, dass sich eine Gruppe von Menschen zusammentut, ein Teil davon PC-Material herstellt, ein Teil davon Computer baut und ein Teil davon Energie produziert (z.B. durch körperliche Arbeit per Fahrraddynamo). Keiner bekommt ein Gehalt und man nimmt keinen Kredit auf. Die gewonnenen BTC werden hinterher aufgeteilt.

Aber diese Frage ist irrelevant für die Funktion des Geldes.

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In einer arbeitsteiligen Wirtschaft muss immer etwas vorfinanziert werden. Wo kommen die Kalorien her, die man braucht um den Fahrraddynamo anzutreiben. Jeder von und trägt eine Urschuld in sich. Die gilt es zu tilgen oder man stirbt.
Den Fehler das Geld über seine Funktion zu definieren, macht sogar die Bundesbank.
Dies weicht aber der Frage aus: Was ist Geld?

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Jeder von und trägt eine Urschuld in sich. Die gilt es zu tilgen oder man stirbt.

Was für eine schräge Hypothese! Erinnert mich mitsamt eurer Debitisten-Geldtheorie stark an den den Deutschen nach dem 2. WK so erfolgreich eingeimpften Schuldkult! :-P

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Lebst Du von Luft?

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Auch, aber nicht nur. ;-) Ansonsten von eingetauschten Gütern und Dienstleistungen. Jeder Semmelkauf ist ein Tausch und somit ein vollständig in sich abgeschlossener Vorgang ohne den Hauch irgendwelcher Implikationen.

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Tausch ist es nur, wenn Du mit Waren oder Dienstleistungen bezahlst (was Du indirekt tust).
Zahlst Du mit Geld, dann reichst Du nur deine Forderung weiter und nun ist jemand anderes in der Leistungspflicht.
Das Spiel endet erst, wenn jeder seine ganzen Guthaben verkonsumiert hat und somit das Geld bei den Schuldnern landet und die damit ihre Kredite vollständig tilgen.
Die Summe aller Guthaben = die Summe aller Schulden.

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so sollte es sein. ist es aber in unserem finanzsystem nicht. weil die summer der schulden höher ist als die summe der guthaben. ein perfides spiel in dem wir uns befinden.

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weil die summer der schulden höher ist als die summe der guthaben

Keine Ahnung wo Du das her hast, aber das ist bilanztechnisch nicht möglich.

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wo liegt dann der fehler? die bank leiht mir 30€. diese muss ich zurückzahlen plus zins und zinseszins. das heißt am ende muss ich mehr geld zurückzahlen als ich bekommen habe. das geht allen anderen leuten, die geld von der bank erhalten haben auch so. wo soll dieses geld denn herkommen, was ich mehr zurückzahlen muss, wenn es niemals in umlauf gekommen ist?

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(Edited)

Was ist Geld?

Kurzfassung: Das sich im freien Marktgeschehen spontan herausbildende Zwischentauschmittel, welches aufgrund seiner physischen Eigenschaften von allen Gütern des jeweiligen Marktes das marktgängigste ist. Das macht es in den Augen der Marktteilnehmer zum bestgeeigneten Zwischentauschmittel.

Geld ist keine Schuld.

Schuld ist kein Geld.

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(Edited)

Somit ist ein Schuldschein, Wechsel, Kredit, Darlehen etc. kein Geld.

Nachtrag: Auch Eigentums-Zertifikate auf das Zwischentauschmittel fallen gemeinhin unter die Geld-Definition (z. B. Banknoten im ursprünglichen Sinn).

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Würden wir nur tauschen und nicht kreditieren, hätten wir und nie weiterentwickelt.
Geld ist auch ein Tauschmittel, aber eben nicht nur.
Wie hättest Du den Biertausch im Fall 2 und 3 gelöst?

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Eine Begriffsklärung tut echt not, wie so oft. Das würde hier aber den Rahmen sprengen, drum schreib ich einen Beitrag dazu. Dann sollte ganz klar werden, wo unsere Differenzen liegen, so sehr weit sind wir mE gar nicht auseinander.

Hier nur soviel: Kredit (auch Darlehen als eine Form davon) mit der zugehörigen Forderung und Schuld ist Bestandteil sehr vieler, aber längst nicht aller Tauschakte und lässt sich somit unter Tausch subsumieren.

Deine Fälle 2 und 3 bedürfen keiner anderen Lösung, damit gehe ich konform. Es handelt sich um Naturaltausche ohne die Verwendung von Geld. Da beide Tauscherfüllungsakte zeitlich auseinanderfallen, ist ein Schuldschein in der ein oder anderen Form sehr sinnvoll.

Jeder Schuldschein ist ein Namenspapier im Gegensatz zu Banknoten, die Inhaberpapiere sind. Deshalb und wegen des Vertrauensdefizits unter Fremden ist deren Verkehrs- und Umlauffähigkeit extrem eingeschränkt, ganz im Gegensatz zum Geld.

Geld als Sache ist stets schuldenfrei, da es von einem zwecks seiner Übergabe abgeschlossenen Darlehen völlig unabhängig, losgelöst und isoliert betrachtet werden kann (und rechtlich und ökonomisch seit jeher auch wird). Denn Gegenstand eines Kredits sind ja nicht ganz bestimmte Geldscheine mit deren Seriennummern, sondern ein bestimmter Betrag.

Und sämtliche Geldscheine und Münzen sind ja völlig fungibel, womit jeder beliebige Schein und jede beliebige Münze der betreffenden Währung zur Tilgung verwendet werden kann, auch wenn diese einstmals im Rahmen vieler verschiedener Darlehensverträge erzeugt und übergeben wurden.

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Geld als Sache ist stets schuldenfrei, da es von einem zwecks seiner Übergabe abgeschlossenen Darlehen völlig unabhängig, losgelöst und isoliert betrachtet werden kann (und rechtlich und ökonomisch seit jeher auch wird).

Jeder Euro den Du besitzt, ist irgendwo als Schuld verbucht.
Ein Kontoguthaben ist bei der kontoführenden Bank als Schuld verbucht, ein Geldschein ist bei der Zentralbank als Schuld verbucht.

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"In einer arbeitsteiligen Wirtschaft muss immer etwas vorfinanziert werden."

  • Nein. Ein Mensch, der gearbeitet hat und Geld verdient, kann sich dann selbstständig machen. Wenn er sein Geld zum Start seines Unternehmens nutzt, muss er nichts vorfinanzieren.

"Wo kommen die Kalorien her, die man braucht um den Fahrraddynamo anzutreiben."

  • Vom Essen, das man entweder pflückt bzw. selbst herstellt oder das man mit seinem Geld kauft. Hat überhaupt nichts mit Schulden zu tun.

"Jeder von und trägt eine Urschuld in sich. Die gilt es zu tilgen oder man stirbt."

  • Bitte was? Meinst Du das ernst? Jetzt sind wir bei genau dem Punkt, den ich in unserer Diskussion vor ein paar Wochen gesehen habe: Esoterik oder einer erzkatholischen Sichtweise von Sünde.
  • Ich habe weder eine Urschuld noch eine Schuld noch Schulden. Ich finanziere nichts vor, weil ich Assets (u.a. Geld) habe, mit denen ich Sachen oder Dienstleistungen kaufe.
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Nein. Ein Mensch, der gearbeitet hat und Geld verdient, kann sich dann selbstständig machen. Wenn er sein Geld zum Start seines Unternehmens nutzt, muss er nichts vorfinanzieren.

Wo hat er gearbeitet?
Wo kommt das Geld her, das er verdient hat?
Wer kam das Geld her, um das Unternehmen zu gründen, für das er gearbeitet hat?
Irgendeiner hat immer vorfinanziert.
Geld kann niemals netto entstehen und jedem Guthaben steht die exakt gleiche Schuld gegenüber.
Eine Gesellschaft kann nicht netto sparen. Was der eine spart, muss der andere als Kredit aufnehmen. Die Gesamtbilanz ist immer Null.
Einer der nach Gold gräbt, kann nicht gleichzeitig Nahrung herstellen.

Vom Essen, das man entweder pflückt bzw. selbst herstellt oder das man mit seinem Geld kauft. Hat überhaupt nichts mit Schulden zu tun.

Während ich Essen herstelle oder suche, kann ich nicht den Dynamo antreiben.
Wo kommt überhaupt der Dynamo und das Fahrrad her?

Ich habe weder eine Urschuld noch eine Schuld noch Schulden. Ich finanziere nichts vor, weil ich Assets (u.a. Geld) habe, mit denen ich Sachen oder Dienstleistungen kaufe.

Die Urschuld hast Du gegenüber Dir selbst.
Du musst Nahrung konsumieren oder Du stirbst.
Als Du geboren wurdest, haben da nicht deine Eltern die ersten Jahre deine Nahrung, Kleidung usw. vorfinanziert?

Es ist schön, dass Du ein Guthaben auf der Bank hast, aber wie sieht die andere Seite der Bilanz aus?
Irgendwo existiert die gleiche Summe an Schulden.
Wo ist das Geld hergekommen?
Es kam irgendwo im System als Schuld in die Welt.

Auch in meinem Beispiel der Bierbrauer muss schon vorher jemand kreditiert haben, sonst hätte das Bier gar nicht hergestellt werden können.

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Jede wirtschaftliche Transaktion war und ist immer und überall Tausch, sofern sie beiderseitig freiwillig und auf Augenhöhe zustande kommt. Die konkrete Ausgestaltung einer solchen Transaktion ändert nie etwas daran, auch kein damit verbundener Zins, Diskont oder Schuldverhältnis!

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Z. B. indem ich einen Goldnugget finde, ihn einstecke und ihn mir damit aneigne. ;-)

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Die Frage ist genauso müßig, wie z. B.:
Wo kommt das erste Brot her?
Wo kommt die erste Prostitutions-Dienstleistung her?

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Nein ist sie nicht.
Wenn nicht gleich am Anfang deines Lebens jemand deine Nahrung, Pflege, Kleidung usw. vorfinanziert, dann stirbst Du.
Du kommst mit Null auf die Welt und aus Null kann man nichts machen.
Also brauchst Du einen Krediteur.
Am Anfang deines Lebens sind das deine Eltern.

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Sehr gut rübergebracht! Aber es ist erst mal eine klare Definition von Geld und von Schulden vonnöten, welche hier längst überfällig ist. Ich werde mich baldigst darum bemühen.

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Die Gelddefinition steht in Text:

Geld entsteht also immer dann, wenn jemand eine Ware oder Dienstleistung nicht sofort liefern kann, die Gegenleistung aber sofort erhält (=Kredit) und ein dritter, der mit dem ursprünglichen Geschäft nichts zu tun hat, diese dokumentierte Forderung als Bezahlung für eine Ware oder Dienstleistung annimmt.
Geld trägt also immer eine Schuldkomponente in sich, ganz egal aus welchem Material es besteht oder welche Form es annimmt.

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müsste man das ganze nicht wissenschaftlich beweisen können? Ökonomie ist ja allenfalls eine weiche Wissenschaft. Was "Wert" ist, kann verhaltensbiologisch empirisch gezeigt werden. Was Verhalten ist kann evolutionstheoretisch empirisch gezeigt werden und dann sind wir schon auf physikalischer Ebene. Ein recht sicheres Teretorium.

Was die oben beschriebene Geld"theorie" macht ist einfach zu mathematisieren/anxiomatisieren was man beobachten kann, sie weist aber nichts empirisch nach.

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Hatte jemand in Zweifel gezogen, dass außerhalb der Zentralbanken Geld geschöpft wird?

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Nicht direkt, aber einer (nicht Du) hat den falschen Schluss gezogen, dass nur das Zentralbankgeld Geld sei.

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Ich bin ja kein Freiheitsfreund, liebe eher das Gegenteil und ich werde deine Sachen auch sicher nicht oft kommentieren. Kein Grund zur Sorge, doch einer geht noch.

Geld entsteht also immer dann, wenn jemand eine Ware oder Dienstleistung nicht sofort liefern kann, die Gegenleistung aber sofort erhält (=Kredit) und ein dritter, der mit dem ursprünglichen Geschäft nichts zu tun hat, diese dokumentierte Forderung als Bezahlung für eine Ware oder Dienstleistung annimmt.

Interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass es so kompliziert ist, Geld zu machen. Ich selbst dachte immer, Geld wird beliebig gedruckt. Oder es entsteht eher zufällig. Wenn einer z.B. Fisch mit dem Einsatz seiner Möbel kaufen will. Bekommt er den Fisch, waren die Möbel das Geld.

Außer der Tatsache, dass er jetzt ein paar schwere Brocken schleppen muss, hat der Fischhändler sogar satten Gewinn gemacht, weil er normal eine ganze Kutterladung gebraucht hätte, um diese Möbel zu erwerben. Nur mal kurz die Idee, wie bei Tauschhandel auch Gewinn abfallen könnte.

Immer gut, wenn es uns jemand erklärt. Es braucht also eine Art Lieferverzögerung. Da drucken die in der EZB vielleicht gar kein Geld! Sie machen eher Lieferverzögerungen.

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Lieber Stephan,
Soweit habe es verstanden wie Geld entsteht. Das hast du sehr gut erklärt.

Kannst du denn auch mal bitte erklären wie Inflation entsteht?

Die Produkte werden immer teuerer aber die Löhne steigen nicht im gleichen Verhältnis...

Sind jetzt die Aktienunternehmen Schuld die immer höhere Renditen erwirtschaften müssen oder liegt es daran das es zu viel Geld auf dem Markt gibt?

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Inflation entsteht, wenn unproduktives Geld entsteht, welches nicht getilgt wird.
Der größte Produzent von unproduktivem Geld ist der Staat, der niemals tilgt, nichts produziert und die Schulden immer nur prolongiert oder im schlimmsten Fall immer weiter aufschuldet.
Die Inflation war besonders in den 70ern und 80ern schlimm, als die Staaten weltweit sogar immer neue Schulden aufnehmen mussten, um die Zinsen zu bezahlen.
Ein privater Schuldner kann zur Leistunge gezwungen werden. Das heißt, er muss Waren und Dienstleistungen produzieren und diese am Markt platzieren, um seine Schulden zu tilgen. Durch die Tilgung der Schuld verschwindet das Geld, aber die Waren bleiben. Kann er nicht tilgen, dann muss die Bank den Kredit abschreiben, was das Eigenkapital verringert. Die Bank tilgt also den Kredit selbst.
Auch das vernichtet das Geld, wirkt sich also neutral bis deflationär aus.
Der Staat kann nicht zur Leistung gezwungen werden, da er selbst nichts leistet.
Er müsste also seine Bürger zur Leistung zwingen (Steuern), was Politiker nicht gerne tun. Auch sind die Staatsschulden so groß, dass man diese Schulden niemals ausbuchen kann, ohne dass reihenweise Banken pleite gehen, also die Guthaben vernichtet werden.
Weil alle nach mehr staatlicher Leistung schreien, dieses aber nicht durch höhere Steuern finanzieren wollen und weil auch niemand einen Haircut erleiden will, muss man mit der Inflation leben, die aber Gott sei Dank heutzutage sehr niedrig ist.

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Es gibt Ökonomen die sagen wir haben eine Inflation von 8-10 %

Vergleiche ich das mit den Baustoffen die ich öfter brauche stimmt die Verteuerung.

1 Sack Mörtel kostete tatsächlich vor 5 Jahre 5€ jetzt kostet der Sack überall 7.50€ .und ich glaube nicht an die Utopie das die Baustoffe knapp werden.

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Glauben diese Ökonomen wirklich die Bondmärkte lassen sich täuschen und würde eine Miniverzinsung (wenn überhaupt) schlucken, wenn die Inflation 8% beträgt?
Die Baustoffe sind deshalb so teuer, weil wir einen Baumboom haben und jeder Preis bezahlt wird.

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Ganz ehrlich ich weiß nicht wem ich mehr glauben kann.
Selbst @friedrich-weik sagen das die Inflation von 2% nur bedingt glaubhaft. Wollen die nur ihr Buch verkaufen?

Mein Gefühl sagt mir das ich für meinen Lohn immer weniger kaufen kann.

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Dein Gefühl trügt dich nicht.
Wir haben es mit einem negativen Realzins zu tun (Nominalzins auf der Bank 0, Inflation ca. 1.5%).
Würden Leute wie Weik, Otte, Peter Schiff u.a. nicht den Crash predigen, würden sie viel weniger verdienen.
“Die Welt geht unter und das System betrügt dich, ich aber zeige dir wie du dich retten kannst,verkauft sich eben gut.”

Ich war auch einmal in der Branche (zertifizierter Edelmetallberater).
Da hatten wir diese Leute immer auf unseren Vorträgen.

”Alles ist super und es kann nur nach oben gehen und ich zeige Dir wie du reich wirst.””

Verkauft sich auch gut. Auch in der Branche war ich tätig (Vermittler für eine US Fondsgesellschaft).

Markets are random und niemand weiß irgendwas. Ich kann dir aber zeigen, wie du dir in diesem Umfeld, bei guter Disziplin, einen kleinen Vorteil herausholen kannst.

Ist das was ich jetzt (nebenbei) mache. Es verkauft sich natürlich nicht so gut, setzt sich aber langfristig durch und man fühlt sich besser dabei.

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Schreib doch mal nen Post was du von weik und Krall, Müller und ihrer Panikmache hälst.

Wahre Geschichten kommen immer am besten :-)

Ich lasse mich auch nicht verrückt machen aber vorsichtig ist besser als nachsicht

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Lieber @stehaller,

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen zum Thema um das „Wesen des Geldes“. Ich finde es gar nicht so schlimm, dass die meisten Menschen nicht das Wesen des Geldes kennen und es auch nicht kennen wollen. Und das es diejenigen nicht wissen, die es wissen sollten, ist wohl gesamtwirtschaftlich ein Desaster, aber jeder ist seines Glückes eigener Schmied.

Nur gut, das noch keiner eine Relativitätstheorie zur Bewertung um den Wert aufgestellt hat. Aber selbst solch ein Unterfangen würden die meisten nicht verstehen, so wie sie Mathematik nicht verstehen.

Und die Theorie, selbst aus den Kreisen der Libertären, die sich darauf stützt, dass Geld aus dem „Nichts“ entstehen soll, finde ich fantastisch. Mehr Profit kann man anhand dieser Theorie nicht machen.

Ich sehe es in meinem täglichen Arbeitsleben. Alle, die das Kreditgeldsystem verstanden haben das sind wenige (die störten sich auch nicht an der Schuldenkrise 2008 und fanden es sehr amüsant), steigen gerade aus dem Betongold und Warengold aus. Alle die meinen es sei Zentralbank gesteuertes Fiat-Geld aus dem Nichts, schlagen sich derzeit um jeden qm Betongold. Man kann diesen Fantasten derzeit den letzten Schrott verkaufen, sie kaufen.
Der Umstand, dass z.B. Kryptos oder Gold als das werthaltigste „Geld“ angesehen werden und das Kreditgeldsystem nicht verstanden wird, hat mir das größte Vermögen meines Lebens beschert.

Sogar 2019 hat mir der Bitcoin nochmals ein kleineres Vermögen direkt vor die Füße geworfen (ich hätte es nicht für möglich gehalten, wieviel Naivität im menschlichen Geist verankert ist). Von mir aus können die Menschen glauben was sie wollen, solange es mir nützlich ist, sehr gerne.

Das einzig ärgerliche daran ist, dass sie es einem letztlich neiden. Selbst wenn man es ihnen im Vorfeld erklärt hat, interessiert das am Schluss keinen, der Neid und die Missgunst bleibt.

Vor allem, welche „Autorität“ kannst Du als einfacher Lehrer schon aufweisen, der dich zum Fachmann auszeichnet. Ich denke du verstehst, was ich damit aussagen will. Zynismus Ende

Wir haben derzeit doch die besten Glaskugel-Hellseher an der Front. Nur gut das ich von Hellseherei nichts halte, ich schaue lieber selber nach.

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