Die Weihnachtsbaumgeschichte, eine Unschuldsvermutung!

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Meiner ist hässlich und Deiner?
Meiner ist nicht irgendwie ein bisschen hässlich, er ist richtig deformiert.
Ehrlich gesagt wundere ich mich selbst über mich, in meinem Umfeld hat nie irgendjemand einen hässlichen Weihnachtsbaum. Jeder plustert sich auf eine tollen Weihnachtsbaum zu haben, so gleichförmig und homogenisiert.
Wie ich aus der Ursuppe heraussteigen konnte und einen verwachsenen Christbaum als Ideal erkennen konnte bleibt wohl das Geheimnis der Evolution.

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Das ist mein Weihnachtsbaum

Zu aller erst: Es ist ein echter Baum, eine Blautanne, eine die unglaublich sticht wenn man sie anfasst.
Für Zeitgenossen die nichts von echten Bäumen für Weihnachten halten habe ich sehr viel übrig.
Noch nie habe ich einen Baum für Weihnachten gekauft oder gefällt.

Hier also die Geschichte der Blautanne die um die Ecke schauen wollte.

Es lebte einmal ein kleiner Mann in einem großen Haus. Der kleine Mann hat es zu etwas gebracht nur eines hat er nie erreicht, groß zu wachsen!
So trug er diesen aus seiner Sicht großen Makel schwer auf seinen Schultern.

Auf seinem Grundstück spross eine wilde Blautanne, der Zufall hat sie eingepflanzt, sie wuchs und dachte sich wenig dabei.
Dicht neben der Straße, zwischen 2 Häusern war ihr Zuhause.
Niemand scherte sich um das Gehölz und das Gehölz war froh nicht geschoren zu werden.

Während des langen Lebens des kleinen Mannes gewöhnte er sich an, alles zu übertrumpfen oder klein zu machen was ihm nicht zum Vorteil gereichte.
Wenn sich zum Beispiel der Nachbarsjunge freute das er eine 1 in der Schule hatte, entgegnete er ihm: Aber zu blöd um Salat zu sähen.
Wenn ein Tisch an dem er saß zu hoch war, hatte er eine Säge dabei um sein Stuhlbein anzusägen, zu reklamieren und möglichst gegen einen höheren Stuhl auszutauschen.

Eines Jahres erwachte in der Blautanne die Neugierde, sie war schon groß gewachsen und hat ihre Äste nach allen Seiten wachsen lassen, aber sie konnte nicht an diesen 2 Häusern vorbei schauen.
Also konzentrierte sie all ihre Kraft darauf in Richtung Straße zu wachsen.

Der kleine Mann, der gerade mit seinem großen Auto von einer Weiterbildung die sich "Enlargement" nannte zurück kam fuhr zackig auf sein Grundstück dabei streifte er unerwartet Äste der Blautanne.

Wutschnaubend über seinen zerkratzten Tscheep Geländewagen ging der kleine Mann in seinen Keller und kam mit einer Schneidgiraffe wieder heraus.
Er schnitt der Tanne große Teile der Äste die in die Einfahrt hingen kurzerhand ab. Da das seinen Rachegelüsten aber nicht ausreichte verlängerte er die Giraffe auf 4 Meter und fing an zu lachen und zu sägen zu lachen und zu sägen.

Die Blautanne die noch nie vorher dieses kitzelnde Gefühl im Unterleib hatte, war so wuschig wie noch nie in ihrem Leben. Als es dann auch noch an der Krone anfing konnte sie kaum still stehen bis sie im Rausch des Höhepunktes die Krone abwarf.

Der ebenfalls hormongeschwängerte kleine Mann sägte und sägte ohne zu merken das sich die Baumkrone schon neigte. So zimmerte ihm die Blautanne mächtig eins auf den Kürbis.

Als der kleine Mann am nächsten Tag vom Krankenhaus zurück kam
bemerkte die Tanne das er einen Blindenstock bei sich trug und recht unbeholfen die Eingangstüre suchte.
Sie hatte eine ganz neue Liebe zu ihrem Besitzer seit gestern aufgebaut und wusste nicht recht wie sie fühlen sollte.

Kurz darauf kam der nun schon groß und drahtig gewachsene Nachbarsjunge und sprach mit einem anderen Nachbarn am Fuße des Baumes.

  • Schlimm so ein Unfall
  • Ja, wer würde denn auch erwarten das dieser Baum in seiner Krone die Gespinste der Goldafter-Raupe beherbergt.
  • Und ihm die Raupen direkt ins Gesicht fallen
  • Das er davon aber auch gleich erblindet ist, da hat ihn wohl der After diesmal mehr getroffen als das Gold.
  • Schau mal die unförmige Baumkrone liegt da noch, das ist doch ein super Weihnachtsbaum, den nehme ich mit.



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11 comments
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Das auf dem Bild ist ein perfekter Baum für jede Wohnzimmer-Ecke - da muss man nicht hinten Äste absägen und kürzen, um ihn passend zu machen. Auf jeden Topf ein Deckel, für jeden Platz der passende Baum ;)

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Stimmt, der passt in jede Ecke, allerdings muss man ihn anlehnen sonst fällt er trotz des massiven Ständers einfach so um.
!BEER
!COFFEEA

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Starke Geschichte! Ich mag deine Wortspiele á la

Niemand scherte sich um das Gehölz und das Gehölz war froh nicht geschoren zu werden.

Najaq, dein aktuelles "Thema" steckt wohl tiefer ;-)))))

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