Brocken 01- 2020

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Brocken 01- 2020

Nachdem ich, auf ärztliche Anweisung, seit dem 21.12.2019 nicht mehr auf den Brocken gefahren bin und ich am 25.05.2020 wieder gesund geschrieben worden bin, habe ich es erst heute geschafft meine erste Radtour 2020 zum Brocken zu unternehmen. Das hat vielerlei Gründe, hauptsächlich braucht es Zeit, die Tour dauert gute drei Stunden und der Rest des Tages ist auch mehr oder weniger im Eimer.

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Letztes Wochenende wollte ich schon unbedingt, hatte jedoch nur den Samstag für mich und da habe ich es nicht gepackt. Nichtsdestotrotz sollte es diesen Samstag klappen. Da samstags auch immer sehr viele Sachen zu erledigen sind, hätte ich ganz früh losgemusst und weil ich mir am Wochenende möglichst keinen Wecker zumute, hatte das leider gestern wieder nicht geklappt.

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Das Wetter war für heute ab ca. 9:00 Uhr mit Regen angesagt und deshalb war heute wieder ganz früh vorgesehen, ohne die Rechnung mit der inneren Uhr gemacht zu haben. Soll heißen, ich war erst ca. 8:00 Uhr unterwegs und nach meiner „Planung“ hätte ich da (um nicht in den Regen zu kommen) fast oben sein müssen. Gut ich fand mich damit ab, am Ende der Radtour sind das Fahrrad und ich Kategorie FANGO (bzw. Wildsau).

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Zum letzten Bild, ich wünsche mir schon ganz lang ein Sonnenbrille in Form und Farbe ähnlich den beeindruckenden Augen der Schwebfliege.
Es ging also los um 8:00 Uhr und nach 10 Minuten musste ich nochmal zurück, schauen ob das Fenster oben zu ist - es war zu. So fuhr ich also morgens durch Ilsenburg, übers Schloss in Richtung Ilsetal.

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Ich habe mir zuvor so meine Gedanken gemacht, ob ich die Tour noch packe. Schließlich habe ich über 1/2 Jahr die Brockentour ausgesetzt. Ich bin die Strecke mehrfach im Gedanken durchgegangen, es gibt so drei Stellen auf dem Weg von Ilsenburg hinauf zum Brocken, über Gelben Brink, die schwierig, steil und anstrengend sind.

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Dementsprechend machte ich mir schnell Sorgen, ob ich es packe, da ich sehr schnell in die höheren Gänge gewechselt bin. Aber alles gut, das Ilsetal hinauf, es hatte gestern etwas geregnet und der Wald duftete nur so.
Entlang den Oberen Ilsefällen, vor der Bremer Hütte, kommt die erste anspruchsvolle Passage. Auf einer Geburtstagsfeier lernte ich jemanden kennen, der sich als sportlich dargestellt hat- ginge immer ins Fitnessstudio und Laufen und so, aber dort mit dem Fahrrad käme er nicht hinauf. Ich habe ihm möglichst bescheiden versucht zu erklären wie man dort hoch kommt, keine Chance - das sei reinste Hölle dort.

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Ja die Stelle ist steil, bestimmt 100% Steigung auf einer Länge von ca. 300 - 400 m. Aber auch das bleibt eine reine Konzentrationsübung, wie jeder Anstieg. Hier an der Stelle ist es, wie ich finde, einfach weil es relativ kurz ist. Ich meine jeder kann das packen, wenn er es nur will.
Ab der Bremer Hütte kommt ein längeres flacheres Stück und die Waden können sich wieder akklimatisieren.

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Die ebene Fahrt endet an der Brücke über den Schlüsiebach. Ab hier ist Schluss mit lustig, nach der Brücke wird es allmählich immer steiler und man nähert der zweiten anspruchsvollen Steigung. Die Stelle geht gerade aus den Berg hinauf, ist unglaublich steil und wieder so 400 m lang. Abgesehen davon, dass es nieselte, lief mir der Schweiß das Gesicht hinunter und in die Augen hinein, die darauf etwas tränten.

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Der Weg kickt dann links ab und es ist ab da nicht mehr so steil. Es steigt zwar noch an, es ist aber nicht mehr so fies. Ein ca. 1.000 m langes Stück Entspannung mit leichtem Anstieg, vorbei an einer Schutzhütte, ist zu absolvieren. Wegen dem Nieselregen zog ich an der Schutzhütte die Regenjacke an, hiernach folgt dann die längste und anstrengendste Steigung der Tour.

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Der Niesel stellte sich dann ein und die Sonne kam heraus. Wir befinden uns jetzt am Gelben Brink, hinauf zum Brocken, einer schier endlos langer Weg mit unterschiedlichen Steigungsgraden. Es sind bestimmt so 2- 3 km, nach ca. 3 / 4 der Strecke kommt ein ebenes „Entspannungsstück“ von ca. 500 m. Alles was danach kommt ist einfach zu dem was davor war.

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Am Gelben Brink konnte ich mindestens drei verschiedene Falterarten ausmachen, wovon sich eine einigermaßen fotographieren lies bzw. der Handyphotographie etwas aufgeschlossener gegenüber stand. Die Falter saßen zunächst in Gruppen auf die Diesteln und warteten vermutlich auf die Sonne.

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Auf dem Rückweg waren sie erwacht und lebhaft. Diese Passage am Gelben Brink ist vielleicht so etwas wie ein kleines @Faltermann - Paradies.

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Oben am Gelben Brink geht es dann auf der Brockenstraße weiter. Weite Teile des Ilsetals und des Gelben Brinks sind übrigens von Fichtentotholz in Folge von Borkenkäferbefall geprägt. Ich war letztens mit einem grünen T- Shirt unterwegs und hatte gleich mehrere Borkenkäfer darauf sitzen. Sie standen aber der Handyphotographie auch nicht sonderlich aufgeschlossen gegenüber- diese Mistkrepel.

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Die Brockenstraße hinauf ist asphaltiert und lässt sich prima hinaufradeln, wenngleich es zuerst nochmal etwas steiler wird. Wenn die anfänglichen 200 - 300 m Steilheit überwunden sind, geht es gemütlich mehrere Kilometer die Brockenstraße hinauf.

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Ich habe zwischendurch gemerkt das ich es trotz > 6 monatiger Pause gut packe und habe mit deswegen auf der Brockenstraße längs keine Sorgen mehr gemacht. Es ist alles eine Kopfsache, sich über die Schwierigkeit des Aufstiegs vorher bewusst zu sein ist die „halbe Miete“. Ich denke lieber mit zu viel Respekt als mit zu wenig an die Sache heranzugehen ist eine gute Strategie- „war doch gar nicht so schwer“ denkt man sich hinterher.

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Oben angekommen war es leider nicht so sonnig wie ich zwischenzeitig gehofft hatte. Das Gipfelfoto ist ungefähr auf Höhe des Brockenbahnhofes aufgenommen. Die weithin sichtbaren Hauptgebäude, der Sendemast, das Brockenhotel und auch das Brockenhaus präsentieren sich in einem tollen Panorama.

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Der Weg hinab verläuft, von der Schwerkraft getragen, leichter als der hinauf. Gleich zu Beginn der Abfahrt ergibt sich auch ein Blick auf den Ausgangspunkt, Ilsenburg vom Brocken aus gesehen.

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Die gesamte Abfahrt dauert so ca. dreißig Minuten und blieb wider dem Wetterbericht trocken.

Damit endet dieses Posting,

eine schönen Restsonntag allen.

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Einfach nur klasse, wie du deine Tour in Wort und Bild dokumentierst. Da fühlt man sich so, wie wenn man mit dir da hoch geradelt wäre. Spätestens bei den Baum-Weißling (Aporia crataegi) und dem Fünffleck-Widderchen (Zygaena viciae) wäre mein Aufstieg beendet gewesen. Dass du für eine Schnecke noch angehalten bist, finde ich bemerkenswert. Dein Bild vom schwarzen Schnegel (Limax cinereoniger) ist auf jeden Fall ein toller Abschluss!

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Vielen Dank für die nette Kommentierung. Noch mehr Dank für Deine prompte, genaue Bestimmung - das finde ich immer sehr bemerkenswert.
Zu den Faltern. Der Baum-Weißling war ein schöner, weißer, etwas durchsichtiger Falter der meine Annäherungen weitestgehend toleriert hat. Beim Fünffleck-Widderchen war das ähnlich tolerant, hier jedoch weil er ein Nachtfalter ist - was ich vermutete (ein paar Sachen zu Faltern habe ich schon gelernt von Dir).Mit seinen leuchtend roten Flecken war er gut zu sehen, jedoch ist er recht klein.
Zum Schwarzen Schnegel, ja also hier bin ich etwas verdutzt. Ich dachte es sei eine schwarze Nacktschnecke , die sich einfach dem Untergrund farblich angepasst hat. Ich habe nun gerade dazu gelesen, das es eine eigene Art ist. Wieder etwas dazugelernt, danke nochmals für die Infos.
Und ja, ich halte auch zB für eine Nacktschnecke an - sie sind schöne Fotomotive und im Gegensatz zu Faltern können sie einem nicht davonfliegen. Höchstens die Fühler einziehen, aber die sind ja schnell wieder da.

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War ich im Garten und habe eine Schnecke entdeckt. Ich habe mich gebückt um sie aufzuheben und wusch.... weg war sie 🤔🤨😂🤣

Schönes Wochenende 😀

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Endlich wieder Harz News.
Hat Spaß gemacht mit dir unterwegs sein zu dürfen.
Da hast du dir ein erfrischendes !BEER verdient. 😎🍻

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Da ˋ Mülli !!! Danke Dir, freut mich, wenn Du Dich freust.

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used google translator to read this, but really the picture were enough for me to like the post, such a beautiful view, i get why you wanted to go back there!

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