160 Jahre nach dem Carrington Event - die Menschheit ist immer noch nicht vorbereitet...

avatar

Liebe Freunde des Friedens und der Freiheit,

liebe Freunde der Liebe und des Glücks,

liebe Mitleser,

heute vor 160 Jahren brach das viktorianische Internet zusammen. In den Rocky Mountains wachten die Bewohner mitten in der Nacht auf und dachten die Sonne würde aufgehen. Polarlichter in Purpur, grün und gelb erleuchteten den Himmel bis in die Karibik oder auch in Hawaii.

Die Ursache dieser Phänomene, die sich im "ewigen" Eis der Gletscher noch heute nachweisen lassen und ihre Spuren hinterließen war der größte Sonnensturm der letzten 500 Jahre, der die Erde getroffen hat. Die Rede ist vom Carrington Event, welches von Richard Carrington am 1. September 1859 eher zufällig beobachtet und dokumentiert wurde und die Erde lediglich 18 Stunden später mit voller Wucht treffen sollte. Heute 160 Jahre später hat sich das Erdmagnetfeld gegenüber den Lebzeiten von Richard Carrington teilweise um bis zu 15 Prozent bereits abgeschwächte - im Bereich der südatlantischen Anomalie, die in den kommenden Jahren rund 50 Prozent des Planeten erfassen wird, ist dieser Effekt sogar noch ausgeprägter.

Pünktlich zum Carrington Event Jahrestag wird die Erde erneut, wenn gleich von einem wesentlich schwächeren Geomagnetischen Sturm der Sonne getroffen, der im KP-Index lediglich Werte von bis zu 6 Indexpunkten erreicht. Zum 160-jährigen Jubiläum dieses Super-Sonnensturms wiederhole ich daher einen Beitrag aus dem letzten Jahr - auch um daran zu erinnern, wie stark gefährdet unsere heute technisierte Welt und all ihre Errungenschaften sind, wenn ein solches Ereignis sich wiederholen sollte.

Viel Spaß beim Lesen, meines Beitrages vom letzten Jahr zu diesem Thema:

Die Welt in der wir leben ist komplex - hochkomplex. Sie ist abhängig von der steten Zufuhr an elektrischer Energie und ihrer dazugehörigen Infrastruktur. Ohne Strom läuft in unserer heutigen Zeit und Zivilisation gar nichts mehr. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Menschheit sich auf ein früher oder später einstellendes Katastrophenereignis in Form eines solaren Supersturms bis heute nicht ausreichend vorbereitet hat.

Wiederholt sich das Carrington Event?

Carrington_Richard_sunspots_1859.jpg

Quelle des Bildzitates: Royal Society of Astronomy

Vor einigen Jahren fragte ich in einer Diskussion den damaligen Vorstandschef der Deutschen Telekom René Obermann inwieweit die Deutsche Telekom ihre Infrastruktur gegen die Auswirkungen eines solaren Supersturms und eines damit verbundenen EMP´s geschützt hat.

Zunächst konnte er die Frage nicht recht einordnen und so klärte ich ihn über die Problematik eines geomagnetischen Supersturms im Rahmen eines Carrington Event ähnlichen Ereignisses auf.

Wie erwartet konnte er nicht sagen, ob die Infrastruktur der Deutschen Telekom für solch ein Katastrophenereignis ausreichend gesichert sei. Für solche und ähnliche Ereignisse gäbe es aber eine Taskforce bei der Deutschen Telekom. Inwieweit nun die Telekom ihre Infrastruktur auf solch eine Katastrophe vorbereitet hat, bleibt bis heute unklar - vermutlich wird man aber gar nichts in diese Richtung unternommen haben, so wie fast alle Unternehmen sehr wahrscheinlich ihre Aktivitäten nicht gegen den geomagnetischen Impact unseres Zentralgestirns wohl geschützt haben dürften.

Als am 1. September 1859 die Eruption des Supersturms auf der Sonne stattfand wurde eine Energie von 10 Milliarden Atombomben auf der Sonne freigesetzt und in weniger als 24 Stunden erreichte die Supereruption die Erde und ihr Magnetfeld.

Der koronare Massenauswurf von rund 1 Milliarde Tonnen an Materie traf das Erdmagnetfeld in Form einer Breitseite mit voller Wucht. Die Polarlichter reichten bis nach Kuba und ließen den Himmel in den Rocky Mountains, so weiß man zu berichten, um Mitternacht so hell leuchten, dass Camper wach wurden, weil sie des Nachts das Glühen der Polarlichter bereits für den Sonnenaufgang hielten.

In Kuba tauchten die Polarlichter die Leser der Morgenzeitung in ein rotes Licht und die auf die Erde treffenden Sonnenpartikel von damals lassen sich noch heute im ewigen Eis der Polargebiete nachweisen. Der solare Supersturm dauerte fast eine Woche und bereits zu Beginn des Ereignisses brannten die Leitungen des viktorianischen Internets - sprich die Telegraphenmasten und deren Geräte durch, versetzten den Technikern reihenweise elektrische Schocks und liessen reihenweise Telegrafenstationen abbrennen.

Der geomagnetische Sturm in der Erdatmosphäre dauerte laut vorliegender Magnetometeraufzeichnungen aus der damaligen Zeit fast eine Woche.

Laut einer Studie der NASA würde ein solches Ereignis in unserer heutigen Welt wirtschaftliche Schäden in astronomischer Höhe verursachen, die jenseits von 1000 Milliarden US-Dollar liegen. In Davos wurde ein solches Szenario 2013 durchgespielt und man kam zu dem Schluss, dass als Folge eines solchen Supersturms in unserer heutigen Zeit wohl hunderte Millionen von Menschen sterben könnten und unsere Zivilisation 150 Jahre zurückwerfen könnte.

https://indextrader24.blogspot.com/2013/02/nature-magazin-globale-disaster.html

Der solare Supersturm von 2012 zeigte, dass die Sonne jederzeit in der Lage ist einen vergleichbaren Supersturm wie jenen von 1859 auszulösen und auch zu wiederholen.

https://indextrader24.blogspot.com/2014/07/der-solare-monstersturm-von-2012.html

2012 hatte die Menschheit noch einmal Glück gehabt und die Massenmedien verschwiegen dieses Ereignis der Menschheitsfamilie. Doch dies muss nicht so bleiben - und kann sich jederzeit ändern.

Es erscheint ratsam sich angesichts solcher Basisrisiken nicht auf die hiesigen Staatsorgane zu verlassen, sondern dafür zu sorgen sich auf ein entsprechenden Kataklysmus vorzubereiten und zu hoffen, dass man niemals diese Vorbereitungen wird in Anspruch nehmen müssen.

Der 159. Jahrestag des Carrington Events sollte dazu sorgen dass ein jeder sich mehr Gedanken im Hinblick auf die Krisenprävention machen sollte, welche unweigerlich aus einem solchen globalen Krisenereignis der Superlative resultieren würde.

Es stellt sich auch nicht die Frage ob sich sowas wie 1859 wieder ereignen kann, sondern nur die Frage danach, wann es wieder passieren wird...



0
0
0.000
7 comments
avatar

Super spannend! Ich glaube, die Krisenvorsorgen sind im Allgemeinen nicht gerade sehr fundiert... DIY ist wahrscheinlich der bessere Weg. Lieben Gruß Kadna

0
0
0.000
avatar

Do it yourself=Eigenvorsorge ist elementar. Diese sollte für einen solchen Fall gleich mehrere Jahre umfassen, sofern man die Möglichkeit und den Platz dazu hat. Kostet auch im Verhältnis zum Nutzen nicht viel - vor allem in Relation zu den Kosten für überflüssige Versicherungen und ähnliches.

Die Menschen sorgen für ihre Autos besser, als für ihr eigenes Überleben - auch dies ist Ausdruck einer kollektiven Irrsinns.

Zwar gibt es wohl sowas wie eine Nahrungsmittelreserve des Bundes, die wird aber maximal 6 Monate reichen und ob die bei der Bevölkerung ankommt ist doch zweifelhaft.

Die meisten Menschen die ich kenne haben noch nicht einmal die Empfehlungen des Bundes zur Krisenvorsorge umgesetzt, wobei das wirklich nur die Untergrenze sein kann.

Da redet man sich allenfalls die Lungen wund. Die meisten gehen völlig unvorbereitet in einen solchen Kataklysmus, so denn er kommt und die Infrastruktur nicht sich bessert, was wohl nicht der Fall sein wird.

Prepper geniessen ein negatives Image - werden belächelt und für was weiss ich erklärt.

Wer keinen Bauernhof oder ähnliches sein eigen nennt ist besonders bedroht. Was ich nicht verstehe, warum Familien mit Kindern abertausende für Urlaubsreisen ausgeben, aber keine 100 oder 200 Euro für ein paar Sack Reis oder ähnliches zur Verfügung haben um wenigstens einige Wochen oder ggf. auch Monate über die Runden zu kommen.

Das wird im Ernstfall eine große Tragödie werden...

Intelligentes Handeln schliesst die Möglichkeit einer Katastrophe mit ein - und die Vorbereitung darauf.

Wichtig erscheinen mir auch effiziente Wasserfilter, weil die Trinkwasserversorgung sicherlich Probleme machen wird und die Abwasserreinigung Probleme machen wird. Der Ausbruch von Seuchen sollten nach Wochen, Monaten und möglicherweise Jahren ohne Strom einkalkuliert werden.

Für eine Hunger leidende Bevölkerung mit geschwächtem Immunsystem eine dann mehr als falate Situation. Lebenswichtige Medikamente sollten dabei ebenso zur Grundausstattung gehören. Auch da hapert es an allen Ecken und Enden...

0
0
0.000
avatar

Hochinteressant, davon hatte ich noch nie gehört (von Sonnenstürmen allgemein und dem Risiko für die Elektrik und Elektronik schon)! Aber dass es sowas schon mal gab, was heute eine fürchterliche Katastrophe auslösen würde, und nicht nur einmal, ist erschreckend.

0
0
0.000