China news roundup / Nachrichten 2020-08-11

avatar
(Edited)

English news:

Hong Kong media mogul Jimmy Lai released on bail

"the 71-year-old entrepreneur had to pay the equivalent of $37,500 (€31,900) on top of an additional security deposit"

--- Slight surprise that he & other dissidents have been released on bail. For Lai, the sum is of course a joke, but Agnes Chow's bail was almost as high (HK$ 200,000).
cf.: Agnes Chow: The former Hong Kong teen activist China wants to silence


Apple Daily: Company sees huge rise in stock after crackdown

"But Hong Kongers have rallied behind the newspaper, buying stocks in the company.
The stock closed on Tuesday at HK$1.10, up from its close of HK$0.255 just 24 hours before.
[...] more than 500,000 copies were printed, five times the usual number"

--- Apple Daily is actually a pretty sensationalist tabloid, but hardcore democratic. So, it becomes a symbol for the opposition in HK.
cf.: Apple Daily: The Hong Kong newspaper that pushed the boundary


National security law: Hong Kong’s US exports to be relabelled ‘Made in China’

"The Hong Kong government [...] said the US move to reclassify Hong Kong’s exports “reflected the US’ disregard for Hong Kong’s status as a separate member of the WTO”, adding that the ruling “may not comply with WTO regulations”"

--- China (& HK): Hong Kong is an integral & inseparable part of China!
USA: OK, we agree.
China: This is an illegal, unfair & inexcusable interference in Chinese affairs!
cf.: Hong Kong's new security law is transforming the city even faster than expected


New U.S. sanctions add uncertainty for global banks looking to tap China market

"Hong Kong and Beijing have so far focused their authorities under the national security law on protesters and politicians and have so far demurred on targeting foreign businesses, given the danger of causing an exodus of foreign firms, but may retaliate in softer ways such as loss of business."

--- That, & in much harder ways, if you're from a smaller country which angers Beijing.


If Trump bans Apple from offering WeChat, people in China could ditch iPhones in droves

"By one estimate, global iPhone shipments could fall by as much as 25 to 30 per cent"

--- Meh. Based on one analyst's remarks only. Virtually everyone with an Iphone in China has multiple smartphones. Shouldn't affect them too much if one of those doesn't work with Wechat.


China increases military drills as tensions with US heat up

"On Monday morning, China sent fighter jets across the median line in the Taiwan Strait
[...] Beijing's warplanes have only crossed it intentionally three times since 1999 -- once in March 2019, in February of this year, and again on Monday"

--- Taiwan (& the US?) is shaking for fear now, I'm sure.

"The PLA drills come amid the increasingly frequent provocative military activities made by the US near the island of Taiwan and in waters in the South China Sea"

--- Yes. Freedom of navigation is clearly a serious provocation. There can be no freedom of navigation under pax sinica.
Related: China and Japan are building forces to fight it out on Pacific islands — here's how they stack up


China’s state-owned giants given new order: create global industrial champions

"state firms, particularly those owned by the central government, should team up with smaller firms to build up supply chains and form industrial clusters in sectors where China has a leading edge"

--- Another good reason to exclude Chinese state firms from any sensitive activities or takeovers in the West.


I Was Sanctioned by China

"The former aim to punish human-rights violations, and the latter aim to punish speech about those violations"

--- The first impulse of Chinese commies is always "shoot the messenger".


--- Other news:

China already has your data. Trump’s TikTok and WeChat bans can’t stop that.


Trump’s order banning business with WeChat could also affect the NBA’s lucrative China deal with Tencent


Citizens from These European Countries Can Now Return to China [only if you already have a valid residence permit]


How one man and his cellphone in Canada rescued a group of Africans stuck in China because of the coronavirus pandemic




Video News:

--- China Unscripted: "China's Hostage Diplomacy | Peter Dahlin" (keine News, aber interessantes Interview)


--- PBS: "How China is limiting freedom of the press in Hong Kong"


--- WION: "Hong Kong Security Law: Jimmy Lai to be soon released on bail"


--- CNBC: "The issue isn't TikTok, it's that we don't trust China"




Deutsche Nachrichten:

EU kritisiert Festnahme von Oppositionellen in Hongkong

"Das Vorgehen gehen Lai und weitere Oppositionelle verstärke die Befürchtung, dass das von China eingeführte Sicherheitsgesetz zur Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Medien genutzt werde, teilte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mit"

--- Das verstärkt die Befürchtung. Die EU geht mal wieder knallhart mit China ins Gericht. Demnächst äußert man noch Besorgnis.


Jimmy Lai gegen Kaution freigelassen

"musste Lai umgerechnet rund 32.000 Euro Kaution sowie eine zusätzliche Sicherheitszahlung hinterlegen. Auch mehrere andere Aktivisten kamen gegen Kaution frei."

--- Eine Kleinigkeit für Lai, aber für Agnes Chow & andere dürfte eine solche Summe recht happig sein.
Aber immerhin kommen sie auf Kaution raus.


Hongkong-Güter sind in Amerika jetzt „Made in China“

"Hongkongs Stadtregierung kritisierte die Regeländerung"

--- So ist das mit China: Erst wird immer wieder darauf hingewiesen, daß HK integraler Bestandteil Chinas ist & wenn andere Länder sich daran halten, ist es auch wieder nicht gut.


Hongkonger kaufen Medientycoons „Apple Daily“ aus Protest

"Rückenwind erlebte der Konzern Lais auch an der Börse."

--- Hongkonger zeigen deutlich, wo ihre Sympathien liegen. Apple Daily als Boulevardblatt war eigentlich gar nicht so beliebt, aber wenn es als Kämpfer für Demokratie unter Feuer kommt, wird es doch unterstützt.


Amerika droht Chinas Unternehmen mit Börsenausschluss

"Vordergründig geht es darum, einheitliche Regeln für die Unternehmensbilanzen und deren Prüfung einzuführen, so dass Anleger mit Blick auf chinesische Unternehmen die gleiche Transparenz haben."

--- Vordergründig, naja. So eine Maßnahme war schon lange überfällig.


Deutsche Behörden halten Huawei-Verbot für nicht nötig

"von Herstellern und Lieferanten sind „Vertrauenswürdigkeitserklärungen“ einzuholen"

--- Die Huawei natürlich freudig beibringen wird. Die deutsche Regierung macht sich echt lächerlich, aber es geht noch schlimmer:


„China kann ein verlässlicher Partner sein“

"warum Impfstoffe ein globales öffentliches Gut sein sollten. Auch die Chinesen schließen sich übrigens dieser Sichtweise an."

--- Hä? Wo hat der dieses Märchen gehört? Chinesische Firmen werden zuallererst China mit Impfstoff versorgen, & dann anfangen, an den Rest der Welt zu verkaufen.

"Ist China nicht womöglich verlässlicher als der Verbündete jenseits des Atlantiks?
[...] es sollte möglich sein, Peking dazu zu bringen, einmal getroffene Vereinbarungen auch einzuhalten"

--- Natürlich hält Peking getroffene Vereinbarungen ein, ...
solange sie nützlich sind. Wenn man stark genug ist oder die Vereinbarungen nicht mehr braucht, werden sie schnell zu 'historischen Dokumenten'.

"Die Chinesen haben keine Flotten, die auf den Weltmeeren verteilt sind"

--- Noch nicht, man arbeitet aber schwer daran. (Fischereiflotten, die teilweise zu einer chinesischem Marinemiliz gehören, sind aber sowieso schon weltweit aktiv.)


--- Weiteres:

"Mulan" kommt in die chinesischen Kinos

--- Wo der Film auch hingehört. Disney ist chinahörig & die Hauptdarstellerin eine Nammie.


Aufwärtstrend an Chinas Automarkt bestätigt


Preissteigerung in China beschleunigt sich

--- Möglicherweise, weil Nahrungsmittel teurer werden, wegen der Flutprobleme.






0
0
0.000
10 comments
avatar

China ist wie immer spannend, auf einer Seite das Thema Hongkong und deren Gleichstellung der Bürger und dann auch noch der zunehmende Wirtschaftskrieg mit den USA.

Der Freiheitsgedanke der Chinesen ist schon geweckt worden aber der Weg in eine Demokratie ist noch sehr weit. Bürgerrechtler und Opposition haben kein leichtes Leben in China aber sie werden von der Welt wahrgenommen und das macht sie fast unantastbar.
Akademiker aus China bringen unseren Lebensstil aus Europa und den USA natürlich mit in ihr Land aber die Zurückhaltung ist noch zu stark.
Der Weg zu einem aufgeklärten Demokraten ist halt lang und bis die Chinesen so auf die Kacke hauen wie z.B. die Franzosen, wird noch viel Zeit ins Land ziehen.

Der Streit mit den USA lässt China und Europa immer näher kommen und unsere Handelsbeziehungen werden dadurch nur gestärkt. Wenn Amerika bald versteht das ohne Geldgeber das Land vor die Hunde geht, dann werden sie auch wieder freundliche Töne gegenüber China verbreiten.
Ich denke das ist eh alles nur Wahlkampf, denn Trump muss ein Feindbild aufrecht erhalten, da seine Wähler nur schwarz und weiß sehen. Das gleiche versuchen auch alle rechten Partein bei uns und anderswo in der Welt.

0
0
0.000
avatar

Bürgerrechtler & Oppositionelle in China sind alles andere als unantastbar. In HK ist die Lage noch nicht zu dramatisch, denn es gibt noch eine halbwegs unabhängige Justiz, die aber durch das Staatssicherheitsgesetz ausgehebelt wird.
In China selber hilft den Dissidenten auch internationale Aufmerksamkeit nicht wirklich, siehe Liu Xiaobo.

Bei den Akademikern bist Du auch zu optmistisch. Die meisten Auslandschinesen (v.a. Männer) bleiben unter sich. Kommuniziert wird in der Freizeit fast ausschließlich auf Chinesisch, nur chinesische Medien werden konsumiert. Diejenigen, die tatsächlich Geschmack an den Freiheiten im Westen finden, bleiben in der Regel auch da, anstatt nach China zurückzukehren. Sollten sie dann tatsächlich anfangen, die chinesische Diktatur öffentlich zu kritisieren, wird die Familie bedroht. Mafiamethoden.

In China wird es höchstwahrscheinlich keinen (friedlichen) Wandel von unten geben. Das wahrscheinlichste Szenario wäre eine Wirtschaftskatastrophe, gefolgt von Unruhen. Auch möglich wäre eine mißlungene Invasion von Taiwan, die zu innerparteilichen Auseinandersetzungen & evtl. Bürgerkrieg führt. Xi macht's möglich.

0
0
0.000
avatar

Ich sehe in China rasantes Wachstum und noch viel Potential für die Zukunft.
In einen meiner heutigen Posts habe ich dieses Thema auch mal behandelt, obwohl dabei nur die kapitalistische Seite behandelt wird.
Die Menschen in China sind halt noch nicht lange in einer Mittelschicht oder gar reich.
Solange es den Menschen dort besser geht als als den Generationen zuvor, solange ist alles für sie gut.
Kulturell wird dieses Volk aber auch wachsen und die eigenen Rechte werden dadurch immer wichtiger.
Wir in Europa hatten viel mehr Zeit und bei uns sind für die Freiheit viele Menschen gestorben.

Das gleiche beobachte ich auch bei den Arabern, siehe Saudi Arabien und seine immer modernere Gesellschaft. In den Ländern gibt es immer noch viel Unrecht aber sie gehen in großen Schüben dagegen an.

0
0
0.000
avatar

Daß China viel Potential hat, ist klar. Ob man es realisieren kann, ist eine andere Frage. Bis jetzt ist noch jedes Land mit einem Personenkult, wie er jetzt um Kaiser Xi aufgebaut wird, am Aufbau einer Wohlstandsgesellschaft gescheitert.
Ich kann jedenfalls niemandem empfehlen, in China zu investieren. Außerdem gibt es größeres Potential in Indien oder in Vietnam, auch in anderen südostasiatischen Ländern.

Das mit der Zeit in Europa ist übrigens so auch nicht wahr. Die einzigen Länder mit einer halbwegs demokratischen Tradition sind die Schweiz & das Vereinigte Königreich. Alle anderen haben erst im 19. Jh. angefangen, damit zu experimentieren. China, wo es die 1. Wahlen Anfang des 20. Jhs. gab, & Deutschland sind da nicht allzuweit auseinander.

0
0
0.000
avatar

Aber der Wandel in den letzten 35 Jahren zeigt doch den entstandenen Wohlstand in China.
In keinem Land gibt es mehr neue Milliardäre und alle waren sie vorher arm.
Deutschland wird planwirtschaftlicher geführt als China momentan, wenn man sich die Flugbranche und Autoindustrie usw mal als Beispiel nimmt.

Die Regierung hat bei den marktwirtschaftlichen Gegebenheiten meist wenig zu sagen, auch wenn es 5 Jahrespläne gibt usw.
Der Dr in meinem Video erklärt dies ganz gut und bestätigt meine Sicht auf China.
Indien und andere Schwellenländer haben auch viel Potential aber dort sind die Rahmenbedingungen noch nicht gut genug.

0
0
0.000
avatar

Gemeinsam mit der Zahl der Milliardäre ist auch der Gini-Koeffizient gewachsen. & daß die alle arm waren, ist auch nur ein Gerücht. Das stimmt für einen Teil derjenigen, die aus der freien Wirtschaft hervorgegangen sind. Die alten Bonzenfamilien gehören mit Sicherheit nicht dazu. Denen ging es idR auch unter Mao schon gut, spätestens aber nach dessen Abgang.

Das mit der Planwirtschaft solltest Du vielleicht nochmal nachlesen. Subventionen & Bürgschaften sind keine Planwirtschaft. Da ist China deutlich näher am Kommi-Modell als Europa. In der VRC wird auch die Privatwirtschaft eingespannt, um Staatsziele zu erreichen (s.a. Made in China 2025).
Dazu kommt, daß nicht nur ca. 25% des BIP auf Staatsunternehmen (sic) zurückgehen, sondern auch in jedem größeren Privatbetrieb kommunistische Parteizellen existieren. & letztere sind nicht mehr nur symbolisch.

Europäische Gesellschaften sind sozialistischer als die chinesische. Das liegt aber weniger am Wirtschaftsmanagement als am Wohlfahrtsstaat. (Außerdem hat Kaiser Xi auch noch ein paar 'marxistische' Ideen, was die Zukunft der Wirtschaft angeht. S. den heuten Roundup.)

Der von Dir angesprochene Wandel geht auf Deng Xiaopings Öffnungspolitik zurück, die von Kaiser Xi aber immer weiter zurückgedreht wird.

Von daher mag die Infrastruktur in Süd- & Südostasien schwächer entwickelt sein, so sehe ich das dortige Potential doch positiver, da die meisten dieser Länder keinen Alleinherrscher haben, der das ganze System früher oder später gegen die Wand fahren wird.

0
0
0.000
avatar

Ich bin politisch nicht so informiert wie du und die Verhältnisse vor 35 Jahren kenne ich auch nicht gut.

Die Politik und Wirtschaft sind zwei Dinge die unterschiedlich laufen.
In China herrscht wie bei uns eine entfesselte Marktwirtschaft die Wohlstand bringt.
Wenn durch Subventionen und Bürgschaften der Staat Klimaziele definiert und Maßgaben auferlegt, dann ist das schon Planwirtschaft im reinsten Sinne.
Wirtschaftlich wäre es besser pleite zu gehen und innovativen und effizienteren Startups den Weg zu erleichtern, als immer die großen und alten Strukturen zu schützen.

Ich weiß nicht ob du das Video überhaupt gesehen hast, hier nochmal der Link.
https://leofinance.io/hive-167922/@break-out-trader/kapitalismus-erklaert-von-dr-dr-zitelmann

0
0
0.000
avatar
(Edited)

Sorry, aber Du bist nicht wirklich über die Verhältnisse in China informiert. Da gibt es keineswegs weniger staatliche Vorgaben als in Deutschland.
Einerseits ist nunmal der Staatssektor schon um die 25% der Wirtschaftsleistung.
Außerdem werden auch dort Klimaziele vorgegeben. Es liegt keineswegs an einer natürlich entwickelten Nachfrage in China, daß quasi alle Autobauer dort an E-Autos basteln. Das liegt zu einem Großteil an Subventionen beim Privatkauf (bei deren teilweiser Abschaffung der Absatz sofort eingebrochen ist) & daran, das in diversen Städten nur noch E-Taxis fahren dürfen & auch nur noch E-Busse angeschafft werden. Benzinroller wurden schon vor einiger Zeit verboten.
Auch andere Bereiche bekommen gewaltige Subventionen. Chinesische Firmen konnten nicht nur deswegen weltweit alles billiger anbieten, weil die Arbeitskraft dort billig ist.

Das Video habe ich durchaus gesehen, heißt aber nicht, daß ich seinen Aussagen zustimme. Wie so viele Wirtschaftler scheint sich Zitelmann von den (offiziellen) Zahlen verwirren zu lassen.
Bsp: "unter 1% Armut"
Die Armut wurde zwar drastisch reduziert, aber erstens sind das nur diejenigen, die weniger als 1,9 Dollar (!) pro Tag zur Verfügung haben. Zweitens ist das nur die offizielle Zahl. Was für ein Witz die offiziellen Zahlen sind, sieht man an Jiangsu: https://www.bbc.com/news/world-asia-china-51058339
Angeblich nur 17 von 80.000.000 sind arm.
Man braucht nur mal irgendein Dorf im Hinterland von Jiangsu zu besuchen, um diese 17 zu sehen.

Zitelmann scheint auch nur auf die Vergangenheit zu fokussieren, ohne die entscheidende Veränderung in China zu berücksichtigen: Kaiser Xi.
Seit Xi an der Macht ist, wird der Staatssektor wieder ausgebaut & die Kontrolle im Privatsektor ausgedehnt. Geöffnet werden nur jene Bereiche, in denen keine Gefahr für die Dominanz chinesischer Unternehmen besteht (s. Kartenzahlungen).
Bis ca. 2009 hatte ich auch noch die Hoffnung auf eine rosige Zukunft in China. Schon bevor Xi an die Macht kam, war ich aber leicht desillusioniert. Seit Xi gilt aber: Laßt alle Hoffnung fahren!

0
0
0.000
avatar

Dann bin ich halt unaufgeklärt was China angeht, ich war noch nie da und kann mir keine eigene Meinung bilden.
Alles was ich an Daten und Informationen bekomme, dass stammt aus öffentlichen Daten.
Von allen Chinesen mit denen ich bis jetzt geschrieben habe, da ich Waren dort bestelle oder Touristen hier bei uns, alle teilen nicht deine Ängste.
Jedes Land hat seine Vorgaben, bei den Arabern geht man ja auch nicht schreiend und betrunken durch die Straßen.
Wir Europäer und Amerikaner versuchen China schon lange mit unserer Marktwirtschaft zu beeinflussen, sodass sie sich uns annähern.
Die großen Verteilungsprobleme wurden durch die Marktwirtschaft gelöst aber der Führungsstil halt nicht.
Wir müssen uns nicht einbilden alles nach unserer Sicht hin zu verändern, diese Länder gehen ihren eigenen Weg.
Der Erfolg gibt ihnen bis jetzt recht, der breite Wohlstand der Bevölkerung und der autoritäre Führungsstil findet Nachahmer auf der ganzen Welt.

Wenn ich Informationen über dieses Land erfahren möchte, dann bereise ich es oder höre mir Berichte anderer an die in der Materie stecken. Es gibt genug Fachleute die uns auf den absteigenden Ast sehen und China als das neue Wirtschaftswunder.

0
0
0.000
avatar

Man muß nicht dagewesen sein, um sich eine Meinung zu bilden. Dafür gibt es heutzutage genug Quellen.
Aber selbst wenn alle die gleichen Quellen haben, so heißt das nicht, daß alle zu den gleichen Schlußfolgerungen kommen. Ob meine Schlußfolgerungen die richtigen sind, wird sich erst noch zeigen müssen.

Aus meiner Sicht der Dinge, ist vor allem bei Wirtschaftlern (Wirtschaftswissenschaftler als auch Geschäftsleute) eine gewaltige Naivität verbreitet. So wie Zitelmann sieht man (nur) die (wirtschaftliche) Entwicklung in der Vergangenheit & glaubt, daraus die Zukunft extrapolieren zu können. Übersehen werden dabei erhebliche Veränderungen im politischen Umfeld.
Immerhin wacht man in der Wirtschaft aber langsam auf & fordert von der Politik endlich den Einsatz für eine Gleichbehandlung.

Das heutige China wird Nazideutschland in den 30ern immer ähnlicher, von Konzentrationslagern bis zum Führer. Ich nenne Xi zwar Kaiser, aber einer seiner offiziellen Titel ist übrigens (Volks-)Führer.
& wenn Kaiser Xi an der Macht bleibt (was nicht sicher ist, da es in der KPCh immer noch Fraktionskämpfe gibt), dann wird China mit ziemlicher Sicherheit früher oder später an die Wand fahren.

"Wir müssen uns nicht einbilden alles nach unserer Sicht hin zu verändern, diese Länder gehen ihren eigenen Weg."
Das ist ein typisches Strohmannargument von 'Chinaverstehern'. China ist Mitglied der UN & ist dementsprechend an die universellen Menschenrechte gebunden. Also haben andere Staaten jedes Recht auf Menschenrechtsverletzungen in China hinzuweisen & ggf. Maßnahmen zu ergreifen, diese abzustellen.
Ähnliches gilt für Wirtschaftsbeziehungen. Wenn China sich nicht an internationale Spielregeln hält (während man das übrigens gleichzeitig von anderen fordert), dann kann man Gegenmaßnahmen treffen. Deren Rechtfertigung kann China ja dann von der Welthandelsorganisation überprüfen lassen.
Usw.

Was chinesische Bürger angeht, so gilt nunmal, daß man (v.a. Männer) idR sehr patriotisch oder gar nationalistisch eingestellt ist. Ggü. Ausländern wird da jede Kritik abgewehrt oder gar als persönlicher Angriff gewertet. & selber äußert man sich natürlich auch nicht wirklich kritisch (mit Ausnahme von Allgemeinplätzen wie "Es gibt Probleme, aber die werden angepackt."), es sei denn man kennt sich wirklich gut.

Kannst ja mal versuchen, mit in Deutschland lebenden Uiguren in Kontakt zu kommen. Die werden Dir was anderes erzählen als Han-Touristen. Das Gleiche gilt natürlich auch für chinesische Dissidenten oder Oppositionelle aus Hongkong.

0
0
0.000